Zweiter Anlauf nach Norden

Wir sind jetzt schon den zweiten Tag nach Norden unterwegs. Wir fahren zügig, denn unterwegs gibt es nicht mehr so viele Touristenattraktionen, die wir bestaunen könnten. Die Vegetation wird auch spärlicher und die rote Erde kommt dadurch noch besser zur Geltung.

Landschaft im Outback

Landschaft im Outback

Der Verkehr ist auch weniger geworden, und uns kommen mehr Fahrzeuge entgegen, als nach Norden fahren. Am meisten sieht man die Roadtrains, also LKWs mit mehreren Anhängern.

Roadtrain

Ein Roadtrain kommt uns entgegen

Diese Roadtrains können eine Gesamtlänge von 53,5 Metern haben. Deshalb wird mit Schildern darauf hingewiesen, das mit Vorsicht überholt werden soll. Ich denke, wir müssen nicht extra erwähnen, das wir so ein Ungetüm bisher noch nicht überholt haben, oder?

Achtung! Diese Roadtrains sind ganz schön lang

Achtung! Diese Roadtrains sind ganz schön lang

Wir kommen an der alten Goldgräberstadt Cue vorbei, in der wir die alten Sandsteingebäude, die zwischen 1895 und 1897 errichtetet worden sind, bewundern. Außer der Architektur gibt es hier nichts zu sehen, so fahren wir weiter.

Alte Gebäude in Cue

Alte Gebäude in Cue

 

Zyklon Olwyn, Nachtrag

Wir haben zwei Tage in Fremantle abgewartet – von Olwyn kam praktisch nichts mehr an. Aus den australischen Medien ist Olwyn genau so schnell verschwunden. So weit wir sehen können, ist niemand zu Schaden gekommen. Die Sachschäden sind aber teils recht groß. Exmouth und Carnarvon waren ohne Strom, in Carnarvon sind die Bananenplantagen zerstört.
Wir fahren wieder los, diesmal versuchen wir es über den Great Northern Highway im Inland.

Zyklon Olwyn

Am Mittwoch war die Welt noch in Ordnung. Wir sind im Cape Range Nationalpark, ganz im Süden. Morgens machen wir in der dortigen Schlucht eine Wanderung und sehen Felskängurus. Am frühen Nachmittag sind wir am Strand, mit langem Hemd und langer Hose im Wasser, es ist so heiß, die Sonne brennt. Der Ranger findet uns am Strand, er hat uns schon gesucht. Wir sind die letzten, der Campingplatz wird gesperrt. Im Norden braut sich ein tropischer Sturm zusammen. Noch ist es kein Zyklon, aber es soll bald einer werden. Wenn wir wollen, können wir im Norden des Parks noch eine Nacht bleiben, die beiden Campingplätze dort werden noch eine Nacht offen gehalten.

Im Park gibt es kein Internet, keinen Mobilfunkempfang. Somit auch keinen Wetterbericht. Und wir waren nicht diszipliniert genug die Nachrichten im Radio zu hören. Somit kommt die Situation für uns sehr überraschend. Wir packen zügig, aber in Ruhe zusammen. Normalerweise wären wir noch über Nacht geblieben. Wir befinden uns am letzten Ende einer Sackgasse, somit ist die Fahrtrichtung klar. Erstmal nach Norden aus dem Park hinaus. Auf der Fahrt stellen wir die ersten Überlegungen an. Am Nordende ist das Besucherzentrum des Parks. Bis dort ist es eine halbe Stunde. Wir beschließen dort kurz anzuhalten. Wir lassen uns die Wettersituation erklären. Der (noch nicht) Zyklon hält genau auf Exmouth zu, also praktisch auf uns. Die Dame im Besucherzentrum meint, wir könnten noch eine Nacht bleiben. Der Zyklon käme dann am Freitag. Die Nacht von Donnerstag auf Freitag müssten wir dann in einer Notunterkunft in Exmouth verbringen. Die dafür vorgesehenen Gebäude sollen recht stabil sein. Und das Auto? Man könnte es wohl irgendwo unterstellen.

Wir sind nicht überzeugt. Wenn wir in Exmouth bleiben sollten, dann können wir auch gleich dorthin weiter fahren und wir verlieren keine Zeit, falls wir doch nicht bleiben wollen. Die Fahrt dorthin gibt uns eine weitere halbe Stunde Zeit zum Überlegen. Es ist Mittwoch Nachmittag. Der Zyklon soll Freitag früh „anlanden“. Da ist noch etwas Zeit. Wir beschließen, dass wir nicht bleiben wollen, wir wollen aus der Gefahrenzone heraus. Somit halten wir in Exmouth nur kurz an der Tankstelle, tanken voll und kaufen Sandwiches für die Fahrt.

Wie gesagt, wir sind in einer langen Sackgasse, die Richtung ist erstmal klar, wir müssen zurück zum Highway. Wir haben während der Fahrt etwas Zeit die Sachlage zu prüfen. Elke fährt, Frank liest Meldungen im Internet. Zum Glück haben wir mittlerweile eine Telstra-Mobilfunkkarte, damit haben wir auch unterwegs zeitweise Empfang. Unser ursprünglicher Plan nach Tom Price zu fahren geht nicht auf. Im Inland sind Straßen von vorherigen Gewittern überflutet, wir würden da nicht durchkommen. Also bleibt nur der Highway nach Norden oder nach Süden.

Eigentlich wollen wir nach Norden, aber der erste sichere Ort laut Vorhersage ist Port Hedland. Das sind über 700 Kilometer. Das Problem ist, dass Ausläufer des Sturms die Küste auf dem Weg dorthin schon am Donnerstag Nachmittag treffen sollen. Und es wird früh dunkel. Hier im Norden laufen viele Kühe, Ziegen und sonstige Tiere auf der Straße herum, wir wollen trotz des Sturms nicht im Dunkeln fahren. Sollte der Sturm etwas weiter nach Osten driften, dann ist auch Port Hedland nicht mehr sicher. Dann können es weit über 1000 Kilometer werden, bis wir in Sicherheit sind. Das ist uns zu heiß, könnte klappen, könnte schief gehen. Bleibt nur die Flucht nach Süden. Der Vorteil dabei ist, dass wir vor dem Sturm herfahren. Wir gewinnen mehr Zeit. Der Sturm ist nicht schnell, zu Beginn unserer Flucht hat er sich gerade mal 7 Kilometer pro Stunde nach Süden bewegt. Außerdem kennen wir die Strecke und wissen, dass sie frei ist. Wir fahren dem Sturm weg und nicht entgegen.

Die Entscheidung steht, es geht nach Süden. Wir fahren bis die Sonne untergeht. Mit dem letzten Licht der Dämmerung halten wir auf einem Parkplatz etwa 50 Kilometer nördlich von Carnavon. Hier treffen wir ein junges, französisches Touristenpärchen. Wir informieren sie kurz, sie wussten noch nichts vom Zyklon.

Am Donnerstagmorgen stehen wir knapp eine Stunde vor Sonnenaufgang auf. Wir räumen ein paar Sachen im Auto zurecht, kochen Kaffee und schmieren ein paar Brote. Mit dem ersten Dämmerlicht fahren wir wieder los. Der Plan ist bis Geraldton zu fahren und dort die Situation neu zu bewerten. Zunächst geht es nach Carnavon. Wir kaufen ein paar Bananen, Brot und tanken das Auto wieder voll. Auf der Tankstelle ist reger Betrieb, alle tanken nochmal voll. Die Stadt bereitet sich auf den Zyklon vor. Wir sind schnell, wir kennen ja alles noch, wir waren ja kürzlich erst da. Wir fahren zum kleinen Hafen und trinken kurz, aber in Ruhe unseren Kaffee und essen die morgens geschmierten Brote. Es ist sehr ruhig, die Ruhe vor dem Sturm.

Wir fahren weiter. Jetzt werden Kilometer gemacht. Wir fahren abwechselnd und kommen tatsächlich am frühen Nachmittag in Geraldton an. Wir duschen und besorgen uns indisches Essen aus einem Restaurant, in dem wir auf dem Weg nach Norden gegessen hatten. Wir übernachten auf einem Parkplatz etwas außerhalb der Stadt.

Am nächsten Morgen – Freitag – stellt sich heraus, dass der Zyklon weitgehend dem vorhergesagten Weg folgt. Aber er ist stärker als vorhergesagt. Auch Geraldton soll jetzt noch in Zyklonstärke erreicht werden. Der erste Zyklon für diese Stadt seit 30 Jahren. Wir beschließen weiter zu fahren. Das neue Ziel ist Fremantle. Hier soll der Sturm nur noch als Sturmtief ankommen. Wir kommen am frühen Nachmittag dort an und quartieren uns auf einem uns bereits bekannten Campingplatz ein. Nun warten wir auf die Reste von Olwyn, die hier vor allen Dingen mit viel Regen ankommen sollen.

Wir sind nun dort, wo wir schon vor gut vier Wochen waren, ca. 1300 Kilometer südlicher. Ab Sonntag können wir hoffentlich neue Pläne machen.

Carnavon, Exmouth, Cape Range Nationalpark

Von Shark Bay geht es weiter nach Norden. Das Wetter ändert sich. Die Luftfeuchtigkeit nimmt zu, fast jeden Tag sieht man irgendwo ein Gewitter. Es regnet manchmal. Die Nächte werden unangenehm warm. Aufgrund des Wetters beschließen wir drei Tage in Carnavon zu bleiben. Es gibt eine Flutwarnung für den Gascoyne River, den großen Fluss, der bei Carnavon ins Meer mündet. Und tatsächlich, hatten wir morgens noch ein leeres Flussbett überquert, so war dies am Nachmittag bereits in voller Breite gefüllt. Am nächsten Tag sieht man einen schnell strömenden Fluss, der es durchaus mit der Elbe bei Hamburg aufnehmen kann. Allerdings sehr viel schlammiger. Die braune Farbe zieht sich bereits weit ins Meer hinaus. Es ist das erste Mal seit vier Jahren, dass der Fluss wieder ernsthaft Wasser führt. Gut für die lokale Obstindustrie.

Unterwegs in Carnavon: es hat geregnet

Unterwegs in Carnavon: es hat geregnet

Die Highwaybrücke ist für solche Wasserstände ausgelegt, wir fahren weiter. Es geht nach Coral Bay. Hier gibt es ein Korallenriff direkt hinter dem Sandstrand. Wir schauen uns das an, es gibt mal wieder viele bunte Fische zu sehen. Der Ort selbst gefällt uns nicht so, wir fahren weiter nach Exmouth. Zu unserer Überraschung bekommen wir am nächsten Morgen gleich einen Termin in der Autowerkstatt, jemand anderes ist nicht zu seinem Termin gekommen. Ölwechsel und Auspuff reparieren. Der Auspuff war doch schon etwas lauter geworden. Die Reparatur ist günstig – sie kostet weniger als der Ölwechsel.
Somit können wir beruhigt in den Cape Range Nationalpark fahren. Hier gibt es nochmal Korallenriffe, man kann direkt hinter dem Strand campen. Die Fische hier scheinen noch bunter zu sein – man sieht mehr Farben als in einer gut ausgestatteten Spielzeugabteilung! Mittlerweile gehen wir schon mit T-Shirt ins Wasser, die Sonne brennt einfach zu stark. Wir sind jetzt in den Tropen, den südlichen Wendekreis haben wir kurz vor Exmouth überquert.

Wir fahren in die Tropen: der südliche Wendekreis wird überquert

Wir fahren in die Tropen: der südliche Wendekreis wird überquert

Die Abende sind angenehm – es gibt hier momentan keine Mücken. Somit können wir auch nach Sonnenuntergang mal unbeschwert draußen sitzen.

Wandern im Cape Range Nationalpark: wir wandern schon vor Sonnenaufgang los, es wird sonst zu heiß

Wandern im Cape Range Nationalpark: wir wandern schon vor Sonnenaufgang los, es wird sonst zu heiß

Es sind für längere Zeit die letzten schönen Tage am Meer. Weiter nördlich kann man wegen der Krokodile und Sea Stingers (tödliche Quallen) nicht mehr ins Wasser. Somit ist es für uns Zeit die großen Distanzen des Nordens in Angriff zu nehmen.

Nachtrag: der Artikel war schon geschrieben, es kommt anders als gedacht. Das Wetter zwingt uns zu einer größeren Kursänderung. Keine Angst, uns geht es gut und wir sind sicher. Dazu bald mehr 🙂

Shark Bay

Von Hutt River geht es weiter nach Norden. Mit einer Übernachtung zwischendurch fahren wir nach Shark Bay, aus touristischer Sicht im Wesentlichen eine große Halbinsel vor der Küste. Tatsächlich gibt es hier noch eine zweite Halbinsel und die größte Insel Westaustraliens, aber diese sind für uns nicht erreichbar.

Camping in Shark Bay

Camping in Shark Bay

Wir übernachten mehrfach direkt am Strand und sehen in dem flachen Wasser der Bucht sowohl einen kleinen Hai wie auch einen Rochen. Wir besuchen den Ocean Park, den uns der nette Ranger aus Wales empfohlen hat – wir hatten doch gleich den Eindruck, dass DAS kein australischer Akzent ist 🙂

Sonnenaufgang in Monkey Mia

Sonnenaufgang in Monkey Mia

Im Ocean Park erfährt man viel über die Tiere des Ozeans. Man kann Haie – muss ja wohl in Shark Bay, oder? – Steinfische, Seeschlangen, Aale, Rochen, Clownfische, Seeanemonen sehen und zuschauen, wie sie gefüttert werden. Wir erfahren, dass es in Shark Bay tatsächlich viele Haie gibt, allerdings sind sie hier für Menschen kaum gefährlich. Die meisten sind einfach zu klein. Statistisch stirbt hier ca. eine Person pro 100 Jahre an Haiangriffen.

Delfin in Money Mia

Delfin in Monkey Mia

Einen Tag verbringen wir natürlich auch in Monkey Mia, hier gibt es die Delfine, die täglich gefüttert werden und ganz nahe zum Strand kommen. Elke darf gleich zweimal einen Delfin füttern. Man darf die Tiere allerdings nicht anfassen und auch nicht zu ihnen hinschwimmen. Es dient zum Schutz der Tiere, Haut- und Sonnencremes tun ihnen nicht so gut.

Elke füttert den Delfin

Elke füttert den Delfin

Auf der Rückfahrt zum „Festland“ machen wir noch einen Stopp in Hamelin Pool. Hier kann man Stromatolithen sehen, die ältesten Lebewesen der Erde. Es hat sie schon vor 3 Mrd. Jahren gegeben, sie sehen aus wie Steine. Es handelt sich allerdings um Ansammlungen von Bakterien. In Hamelin Bay erwischt uns auch der erste Regen seit ca. 3 Monaten. Wir bekommen nicht viel ab, allerdings wird Geraldton überflutet, wo wir ja noch kurz zuvor gewesen sind.

Stromatolithen in Hamelin Pool

Stromatolithen in Hamelin Pool

Auf Staatsbesuch

Wir lernen es alle in der Schule: Australien ist das einzige Land, das einen ganzen Kontinent abdeckt. Und es ist falsch! Auf der australischen Landmasse gibt es ebenfalls das Fürstentum Hutt River, das von Australien unabhängig ist.

Flagge des Fürstentums Hutt River

Flagge des Fürstentums Hutt River

Wir statten dem Fürstentum einen Besuch ab. Es deckt ca. 75 Quadratkilometer ab und ist damit etwa so groß wie Hong Kong ohne die neuen Territorien. Die Bevölkerungsdichte ist allerdings etwas geringer, die Anzahl der Einwohner wurde uns mit 12 angegeben. Einer dieser Einwohner ist Prinz Leonard, der Regent des kleinen Landes. Er ist mittlerweile weit über 80 Jahre alt und scheint noch sehr fit zu sein.

Post und Regierung unter einem Dach. Hier werden wir empfangen.

Post und Regierung unter einem Dach. Hier werden wir empfangen.

Die Einreiseformalitäten sind entspannt. Wir dürfen bis zum kleinen, sehr schön angelegten Campingplatz durchfahren und uns erstmal frisch machen. Schließlich wollen wir eine Nacht bleiben. Danach gehen wir zum Regierungsgebäude und unsere Reisepässe werden gestempelt. Einer der vier Söhne des Prinzen führt uns herum.

Prinz Leonard hat im Jahre 1970 die Unabhängigkeit von Australien ausgerufen, es war die Reaktion auf einen Streit um Weizenzuteilungsquoten für die Farm. Zuerst als Republik ausgerufen, wurde das kleine Land dann in ein Fürstentum umgewandelt. Prinz Leonard hat offensichtlich alle Register des internationalen Rechts gezogen. Er hat Australien sogar den Krieg erklärt, nur um diesen Zustand 3 Tage später wieder zurück zu ziehen. Kampfhandlungen fanden freilich nicht statt. Australien erkennt das Fürstentum nicht an, Steuern muss Prinz Leonard allerdings auch nicht mehr zahlen. Er gilt als Nicht-Bürger.

Handshaking mit dem Regenten Prinz Leonard

Handshaking mit dem Regenten Prinz Leonard

Wir erfahren, dass die Verbindungen nach China, Taiwan und Hong Kong, sowie auch nach Deutschland sehr gut sind. Wir schauen uns die vielen Gastgeschenke an, die in der kleinen Ausstellungshalle präsentiert werden. Schließlich lernen wir den Prinzen persönlich kennen und dürfen ein Foto mit ihm machen. Er lädt alle anwesenden Besucher für die offizielle Einweihung eines neuen Gebäudes im April ein. Hier sollen Gastgeschenke aus China ausgestellt werden, Nachbildungen von Kriegern aus der Terracotta-Armee. Die Figuren stehen bereits im Tee-Raum, den Rohbau sieht man auch schon. Der Prinz scherzt, dass es nichts macht, wenn wir nicht kommen können. Wir sollten einfach nur unseren Freunden erzählen, dass wir eine königliche Einladung hätten. Das hat schließlich nicht jeder.

Nach der Tour können Elke und ich uns noch kurz mit dem Prinzen unterhalten. Er meint wir sollten nicht versuchen in Deutschland unser eigenes Fürstentum zu gründen, das würde wohl nicht klappen. Da hat er wohl recht.

Wir verbringen einen ruhigen Abend auf dem Campingplatz, außer uns ist nur ein anderer Camper dort. Wir schauen den Kängurus zu, die in der Ferne am Hutt River entlang hoppeln. Am nächsten Morgen werden die Pässe gestempelt, wir dürfen nach Australien ausreisen.

Waminda Wildlife Sanctuary

Von den Pinnacles geht es weiter Richtung Norden. In Geraldton gehen wir (endlich) mal wieder ins Kino. Und wir übernachten im Waminda Wildlife Sanctuary. Hier kümmern sich Ian, seine Frau und wechselnde Helfer seit 20 Jahren um verletzte Tiere und nehmen diese bei sich auf.

Camping mit Emus

Camping mit Emus

Man kann auf dem Gelände mit dem eigenen Wagen oder Zelt übernachten oder sich in eine der angebotenen Unterkünfte einmieten. Unter anderem steht ein umgebauter Bus zur Verfügung. Auf dem Gelände laufen Kängurus, Emus und ein Pfau frei herum. In eigenen Gehegen gibt es Dingos, Gänse, Hühner und diverse Vögel.

Frank hat 'nen Vogel: Rotschwanz-Rabenkakadu

Frank hat ’nen Vogel: Rotschwanz-Rabenkakadu mit nur einem Bein

Zweimal am Tag ist Fütterung. Die Gäste dürfen die Tiere füttern, wenn sie möchten. Sogar zu den Dingos darf man mit hinein.

Wer sich traut darf die Dingos füttern

Wer sich traut darf die Dingos füttern

Nach der morgendlichen Fütterung gibt es das gemeinsame Frühstück, für das Ian kein Geld verlangt, genausowenig wie für die Übernachtung im eigenen Auto oder Zelt. Allerdings wird um eine Spende für die Tiere gebeten. Nun, das ist ja wohl selbstverständlich, schließlich muss hier nicht nur das Tierfutter gekauft werden.

Die Pinnacles

Von Fremantle geht die Reise Richtung Norden weiter. Die erste Attraktion auf dem Weg Richtung Norden sind die Pinnacles, eine Sandsteinformation, deren touristischen Wert man erst in den 1960er Jahren erkannt hat.

Pinnacles im Sand

Pinnacles im Sand

Die Pinnacles reichen teilweise bis an die Küste heran, holländische Seefahrer, die sie von See aus gesehen haben, sollen sie für alte, untergegangene Städte gehalten haben.

Ja, wir waren da!

Ja, wir waren da!

Wir fahren mit dem Auto den ca. 4km langen Rundweg ab. Man kann immer mal wieder aussteigen und Fotos machen.

Meiner ist kleiner

Meiner ist kleiner

Es gibt auch einen Rundwanderweg zwischen den Steinen, allerdings ist es uns zu warm dafür. Wir schauen noch kurz ins Besucherzentrum und düsen dann weiter.

Neue Hüte

Auf besonderen Wunsch einer Leserin wollen wir kurz unsere neuen Hüte vorstellen. Leider hat Elke ihren altgedienten Tropenhut im Bus in Fremantle liegen lassen. Auch ein Anruf beim Transportunternehmen brachte keine Aufklärung, der Hut war offenbar nicht abgegeben worden.

Elke mit neuem Hut

Elke mit neuem Hut

Nun sollte man unter der australischen Sonne nicht so lange ohne Kopfbedeckung umherlaufen, insbesondere im Sommer nicht. Also musste schnell ein neuer Hut her. Auf den Fremantle Markets werden wir schnell fündig. Wir kaufen uns gleich jeder ein Exemplar.

Frank mit Hut

Frank mit Hut

Nun sind wir beide keine Cowboy-Typen und so haben wir uns für ein praktisches Modell mit Nackenklappe entschieden. Gut, wenn man unter australischer Sonne wandert.

Hut von hinten

Hut von hinten

Rottnest Island

Es ist das erste Mal seit unseren Besuchen in den Blue Mountains und in Mooroolbark (Melbourne): wir übernachten nicht in unserem kleinen Auto. Statt dessen haben wir uns für vier Nächte auf Rottnest Island eingemietet. Rottnest Island ist eine kleine Insel im Indischen Ozean vor der Küste von Perth. Wir lassen das Auto an Land zurück und fahren mit der Fähre von Fremantle aus. In weniger als einer Stunde ist man auf der Insel.

Die Insel ist für den privaten Autoverkehr gesperrt, entsprechend ruhig geht es auf den Straßen der Insel zu. Das Transportmittel der Wahl auf der Insel ist das Fahrrad. Gleich am ersten Morgen mieten wir uns ein Tandem. Wir wollten es immer schon mal ausprobieren – hier haben wir die Gelegenheit. Leider hat es keine Gangschaltung, es fährt sich wie ein kleines Schlachtschiff. Nun wir legen immerhin über 10 Kilometer damit zurück, doch abends tauschen wir es dann doch gegen zwei normale Fahrräder ein.

Unsere Cabin mit Terasse

Unsere Cabin mit Terrasse

Wir wohnen in einer Cabin, also einer einfachen, hüttenartigen Unterkunft. Hier ist es auch kein Problem mit einer der Attraktionen der Insel in Kontakt zu kommen: den Quokkas. Dies sind kleine Tiere aus der Familie der Kängurus, die ein wenig wie große Ratten aussehen. Daher auch der Name der Insel: die Holländer, die hier zuerst an Land gingen, dachten es handelt sich um Ratten. Also gaben sie der Insel den Namen „Rattennest“.

So sieht ein Quokka aus

So sieht ein Quokka aus

Auf dem Festland haben Füchse und Katzen den Tieren längst den Garaus gemacht. Sie verhalten sich überhaupt nicht wie Ratten, sondern sind im Gegensatz wenig ängstlich und immer auf der Suche nach etwas Essbarem. Füttern sollte man sie natürlich trotzdem nicht.

Der Quokka hat das Haus gestürmt - man muss ihm den Weg nach draußen weisen

Der Quokka hat das Haus gestürmt – man muss ihm den Weg nach draußen weisen

Die Quokkas besuchen uns jeden Tag auf unserer Terrasse. Ein paar Mal mussten wir ihnen auch den Weg nach draußen zeigen.

Quokka auf der Terrasse

Quokka auf der Terrasse

Quokka bei der Mahlzeit

Quokka bei der Mahlzeit

Weiterhin hat Rottnest Island viele schöne Strände mit kleinen Riffen davor. Man kann viele bunte Fische und Korallen sehen.

Sonnenuntergang am Strand

Sonnenuntergang am Strand

Wir genießen die Zeit, leider müssen wir nach vier Tagen wieder nach Fremantle zurück. Unser Auto finden wir unversehrt auf dem bewachten Parkplatz der Fährlinie wieder.