Eyre Halbinsel

Die Weihnachtswoche haben wir auf der Eyre-Halbinsel in Südaustralien verbracht. Am heiligen Abend gab es ein Picknick am Strand in Whyalla. Danach sind wir weiter nach Süden gefahren, bis zum Double Creek in der Nähe von Tumby Bay.

Picknick am Heiligen Abend am Strand in Whyalla

Picknick am Heiligen Abend …

... am Strand in Whyalla

… am Strand in Whyalla

Unsere Weihnachtsanrufe haben wir aus einer Telefonzelle in Tumby Bay gemacht – unser Mobiltelefon wollte in Tumby Bay nicht funktionieren. Dabei saß neben uns ein Pelikan auf einer Straßenlampe und hat sich in aller Ruhe das Gefieder geputzt. Die Lampe hat es ausgehalten.

Pelikan auf Straßenlampe

Pelikan auf Straßenlampe

Am Double Creek haben wir den ersten Weihnachtstag verbracht. Außer einem Paar aus Westaustralien und einem – weiteren – Pelikan war niemand da. Wir haben Weihnachten einen langen Strandspaziergang gemacht.

Strand bei Tumby Bay

Strand bei Tumby Bay

Von Tumby Bay ging es nach Port Lincoln und dann in den Lincoln Nationalpark. Dort haben wir zwei weitere Tage verbracht und konnten das erste Mal im Meer schwimmen gehen, es ist mittlerweile warm genug. Dann kauften wir auf dem Rückweg in Port Lincoln groß ein. Es sollte schließlich bald durch die Nullabor gehen, da gibt es auf 1.200km keinen Supermarkt. Aber zunächst fuhren wir die Eyre-Halbinsel die Westküste nach Norden hoch: Baird Bay, Streaky Bay, Smoky Bay. Murphy’s Haystacks statteten wir bei dieser Gelegenheit einen Besuch ab, die Granitfelsen wurden vor längerer Zeit von einem Reisenden für Heustapel gehalten.

Murphy's Haystacks - aus der Nähe betrachtet ganz sicher kein Heu

Murphy’s Haystacks – aus der Nähe betrachtet ganz sicher kein Heu

Unsere Fahrt über die Eyre Halbinsel endet in Ceduna noch im alten Jahr. Wir tanken ein letzes Mal auf, bevor es in die Nullarbor geht.

Frohe Weihnachten!

Wir wünschen allen unseren treuen Lesern in Deutschland, England und Australien ein schönes und ruhiges Weihnachtsfest!

Wir werden Weihnachten auf der Eyre-Halbinsel verbringen, bei wesentlich gemäßigteren Temperaturen als noch kürzlich in den Flinders.

Australische Weihnachtsmenschen

Australische Weihnachtsmenschen

Viele liebe Grüße, man liest sich,
Elke & Frank

Flinders Ranges

Vom Barossa Valley ging es weiter nach Norden in die Flinders Ranges. Die Flinders Ranges sind eine Bergkette, die sich über eine Länge von fast 500km in Nord-Süd-Richtung erstreckt. Es ist die längste Bergkette in Südaustralien. Wir treffen zunächst auf das Südende der Flinders. Im Süden sind die vereinzelten Berge noch von ausgedehnten Getreidefeldern umgeben. Der höchste Berg im Süden ist der Mount Remarkable, dem wir einen Besuch abstatten. Rund um Mount Remarkable gibt es einen eigenen Nationalpark, der allerdings relativ klein ist. Hier wandern wir auch durch die Alligator Gorge. Viel los ist nicht, die Australier müssen sich aufs Weihnachtsfest vorbereiten und außerdem ist es mittlerweile recht heiß geworden.

In der Alligator Gorge, Mount Remarkable Nationalpark

In der Alligator Gorge, Mount Remarkable Nationalpark

Etwas nördlich des Nationalparks queren wir die Goyder’s LineGeorge Goyder hat in Südaustralien im Jahre 1865 eine Linie durch den Bundesstatt gezogen, die bestimmen sollte bis wo noch Ackerbau möglich und wo es zu trocken dafür ist. Viele Farmer ignorierten die Linie. Doch Goyder sollte Recht behalten, verfallene alte Farmhäuser nördlich der Linie zeugen davon. Heute wird an Goyder mit mehreren kleinen Monumenten erinnert. Wie zu erwarten, sieht man tatsächlich weiter nördlich kaum noch Ackerbau, das Land scheint nur noch den Schafen, Känguruhs – wir sehen hier das erste Mal die großen roten – und Emus zu gehören. Wohl das erste Mal auf unserer Reise kommen wir so langsam nach Outback Australia!

Aussichtspunkt im Wilpena Pound

Aussichtspunkt im Wilpena Pound

Wir fahren weiter in die Central Flinders, in den Flinders Ranges National Park. Hier geht es zunächst zum Wilpena Pound, einer Bergformation, die wie ein großer Krater wirkt. Es handelt sich allerdings nicht um einen Krater, sondern um nur um eine besondere geologische Formation. Wir verbringen hier zwei Tage und wandern in den „Krater“. Wilpena Pound ist ein Ressort. Hier gibt es alles: Internet, Restaurant, Cafe, Supermarkt, Tankstelle, Strom, Mobilfunkempfang. Zivilisation in der Wildnis. Die nächsten drei Tage fahren wir ca. 50km weiter nach Norden in den Park hinein. Die Straßen sind nicht asphaltiert, aber laut Auskunft für alle Fahrzeuge geeignet. Stimmt – allerdings müssen wir manchmal recht langsam fahren, damit unser kleiner Bus uns das nicht übel nimmt. Aber es geht.

Wandern mit Fliegenschutz

Wandern mit Fliegenschutz

Es ist heiß und die Anzahl der Fliegen nimmt zu. Gut, dass wir uns Fliegennetze gekauft haben. Aber das Wandern bei Hitze mit Fliegen lohnt sich. Wir treffen auf Landschaften wie sie schon der australische Maler Hans Heysen (geboren in Hamburg) in seinen Bildern festgehalten hat. Eine Bergkette im Park trägt seinen Namen.

Heysen Range im Morgenlicht

Heysen Range im Morgenlicht

Wir treffen im Park nur auf sehr wenige andere Besucher. Den Campingplatz an den Aroona-Ruinen haben wir ganz für uns allein. Vielleicht auch deswegen treffen wir auf ein Tier, das hier im Park lebt, aber leider bereits sehr selten geworden ist: das Gelbfuß-Felskänguruh.

Gelbfuß Felskänguruh

Gelbfuß Felskänguruh

Nach einer Woche Flinders geht es wieder Richtung Süden.

Auto fahren in Oz und die Tierwelt

Nachdem wir zwei wunderschöne Tage an dem Broughton River, der sogar Wasser führte, verbracht haben, sind wir wieder ins Auto gestiegen und auf einer Nebenstrasse zu unserem nächsten Ziel weiter gefahren. Wir sind wieder auf der Strasse….
und dort kann man auf so einige Tiere treffen.

Hier trafen wir auf Schafe, die gerade auf eine andere Weide umsiedelten.

Schafe auf der Strasse

Schafe auf der Strasse

Diese wurden jedoch zuvor durch folgendes Schild ’stock on road‘, also ‚Vieh auf der Strasse‘ des hinterher fahrenden Autos angekündigt, so das es für uns keine Überraschung mehr war. Nachdem Elke mit dem Schafeigentümer kurz geschnackt hatte, sind wir dann auch langsam am linken Strassenrand an den Tieren vorbei.

Achtung: Schafe auf der Strasse

Achtung: Schafe auf der Strasse

Ansonsten sind uns glücklicherweise noch nicht so viele Tiere auf der Strasse begegnet, wenn man von den Kadavern absieht, die halt da liegen, wo sie den Tod gefunden haben. Also nicht nur am Strassenrand, sondern auch auf der Strasse.

Etwas langsam auf der Strasse unterwegs sind die Tannenzapfenechsen, die deswegen hier auch den Namen lazy lizards, also faule Eidechse bekommen haben. Auf jeden Fall muss man hier erst mal genauer hinschauen, wo denn vorne bei dem Tier ist.

Tannenzapfenechse

Tannenzapfenechse

Auch dem Schnabeligel sind wir schon auf der Strasse begegnet. Dieser rollt sich bei Gefahr zusammen, wie unser Igel oder buddelt sich ein. Der Schnabeligel und der Goanna sind die einzigen beiden Tiere, die mit ihrer Zunge in den Termitenhügel ihre Mahlzeiten herausholen können.

Schnabeligel

Schnabeligel

Barossa Valley

Von Adelaide ging es direkt ins Barossa Valley, eines der vielen Weinanbautäler in Südaustralien. Wie an vielen anderen Stellen in Südaustralien findet man hier unter anderem auch deutsche Wurzeln. Beim Bäcker gibt es das beste Vollkornbrot seit Sydney und der Schlachter verkauft deutsche Bratwürste. Deutsch spricht hier aber keiner mehr.

Die lokalen Weinhersteller bieten in Australien so genannte Cellar Doors an – man kommt vorbei, probiert den Wein und kann dann natürlich welchen kaufen. Wir fahren nach Tanunda, einem großen Ort im Barossa Valley. Hier gibt es etliche Cellar Doors. Welchen nehmen? Bei der Auswahl kommt uns ein Zufall zur Hilfe. Pünktlich um 9:30 Uhr morgens, also genau Mitternacht in Deutschland, rufen wir unsere Freundin Dorothea an, die an diesem Tag Geburtstag hat. Sie erzählt uns von einem tollen Rotwein aus Australien, den sie sich gekauft hat. Ein Shiraz aus Tanunda. Eine kurze Recherche ergibt, der Wein, der in Deutschland als Kangaroo Ridge verkauft wird, kommt aus dem Chateau Tanunda. Also nix wie hin da zur Weinprobe!

Chateau Tanunda

Chateau Tanunda

Wir parken den Wagen auf dem Campingplatz und laufen zu Fuss zum „Schloss“. Dort angekommen, stellt sich heraus, dass der Name treffend gewählt ist. Das Anwesen wirkt eher wie ein Weingut mit Schloss in Südfrankreich, man glaubt nicht unbedingt in Australien zu sein.

Hier geht's zur Weinprobe

Hier geht’s zur Weinprobe

Bei der Weinprobe erfahren wir denn, dass die Weine bereits höchste Preise in London gewonnen haben, insbesondere der Shiraz. Und wir lernen etwas Neues kennen: Sparkling Shiraz, also ein Sekt, der aus der Shiraz-Traube hergestellt wird. Der soll sehr gut zum BBQ passen. Wir sind überzeugt, wir kommen am nächsten Morgen mit dem Auto wieder und kaufen ein paar Flaschen, auch Sparkling Shiraz!

Im Schlossgarten

Im Schlossgarten

Adelaide

Adelaide ist die Hauptstadt von Südaustralien und wohl auch die einzige Stadt in diesem Bundesstaat, die den Titel Großstadt verdient. Immerhin wohnen hier mehr als eine Million Leute. Wir haben uns vier Tage Zeit für Adelaide genommen.

Im Gegensatz zu Sydney, Canberra und Melbourne haben wir in Adelaide einen Campingplatz gefunden, der in Fußentfernung vom Stadtzentrum liegt. Das Stadtzentrum selbst besteht aus zwei Teilen – North Adelaide und Adelaide CBD – und wird von einem breiten Parkgürtel umgeben. Wir konnten von unserem Campingplatz am River Torrens entlang in die Stadt laufen. In der Stadt gibt es dann zwei kostenlose Buslinien: 98 und 99. Mit denen kommt man dann zu den interessanten Punkten. Beide Busse fahren eine Rundtour, der Kreis der Linie 99 ist größer. An die Busnummer wird dann noch ein C oder A angehängt, je nachdem, ob der Bus im Uhrzeigersinn (clockwise) oder im Gegenuhrzeigersinn fährt (anti-clockwise). Vorbildlich und sehr bequem das Ganze.

Großer Weihnachtsbaum im Stadtzentrum

Großer Weihnachtsbaum im Stadtzentrum

Ebenfalls vorbildlich ist, dass große Teile der Innenstadt mit freiem, schnellem WLAN ausgestattet sind: einfach in AdelaideFree einbuchen und schon ist man drin 🙂

Sehr interessant fanden wir den Central Market, wo es allerlei Delikatessen, Brot, Obst und Gemüse zu kaufen gibt. Direkt im Anschluss findet man Chinatown, denn auch Adelaide hat eine große chinesische Gemeinde.

Adelaide Central Market

Adelaide Central Market

In einem Pub in Adelaide sind wir dann auf Coopers gestoßen, ein Bier aus der Stadt, das sich bisher nicht in der Hand der großen Bierkonzerne befindet. Wir fanden es gut und haben uns einen Karton gekauft. Die passenden Stubby-Holder besitzen wir mittlerweile auch! Bei der australischen Post gekauft. Hält das Bier schön kalt 🙂

So trinkt man Bier in Australien!

So trinkt man Bier in Australien!

 

Victor Harbor

Nach Mount Gambier sind wir die Küste in Richtung Norden gefahren. Wir haben mehrere Nationalparks an der Küste besucht – Beachport Conservation Park, Little Dip Conservation Park, Coorong National Park, den Murray überquert und sind dann in Victor Harbor gelandet. Hier haben wir nachgeholt, was wir auf Phillip Island nicht gemacht haben: wir haben uns Pinguine angeschaut. Was auf Phillip Island eine Riesenshow ist (unter den Top 10 Attraktionen in Australien), das ist auf Granite Island ganz gemütlich.

Pinguine auf Granite Island: alle warten auf die Fütterung...

Pinguine auf Granite Island: alle warten auf die Fütterung…

Man kann entweder eine Tour für abends buchen, wenn die Pinguine „nach Hause“ kommen, oder die Tiere tagsüber in der Pflegestation besuchen. Hier leben die Tiere, die verletzt sind und nicht mehr in Freiheit leben können. Viele der Tiere haben beispielsweise ein Auge verloren, womit sie in der freien Natur nicht mehr überlebensfähig sind. Einige sind von Hunden verletzt worden.

Nach der Fütterung verteilt man sich wieder und geht verschiedener Wege

Nach der Fütterung verteilt man sich wieder und geht verschiedener Wege

Granite Island liegt nur wenige hundert Meter vor der Küste. Man kann über einen Damm hinüber laufen, oder die alte Tram nehmen. Die hat garantiert nur 1PS und wird über den gleichen Damm gezogen. Früher wurden damit Waren in den Hafen der Insel befördert, heute die Touristen.

Pferde-Bahn

Pferde-Bahn nach Granite-Island

Victor Harbor ist für uns die vorletzte Station vor Adelaide. Wir fahren noch weiter in den Deep Creek Conservation Park bevor es weitergeht nach Adelaide.

TARDIS gesichtet

Hier in Australien stößt man auf viele unerwartete Dinge. So haben wir gestern die TARDIS neben der Straße stehen sehen. Den Doktor und seine Begleiterin haben wir leider nicht getroffen. Wer jetzt keine Ahnung hat, was das soll, der schaut mal hier 🙂

TARDIS

TARDIS

Mount Gambier

Von Nelson in Victoria sind wir nach Südaustralien gefahren. Dabei haben wir die Zeitzone gewechselt, der Zeitunterschied nach Deutschland beträgt jetzt 9,5 Stunden. Nach einer Übernachtung an den Piccaninnie Ponds ging es nach Mount Gambier. Mount Gambier und die gesamte Umgebung sind vulkanisch geprägt. Aktiven Vulkanismus gibt es hier zwar nicht mehr, allerdings sind die Ausbrüche noch so jung, dass sie in den Geschichten der Aboriginals erinnert werden. Die letzten Ausbrüche sind vor ca. 5000 Jahren erfolgt.
Direkt an das Stadtgebiet angrenzend findet man mehrere erloschene Vulkane. Einer davon ist der Blue Lake, ein mit Grundwasser vollgelaufener Krater, der heute der Wasserversorgung der Stadt dient.

Blue Lake

Blue Lake

Der See wechselt im November innerhalb von wenigen Tagen seine graue Winterfarbe in ein strahlendes Blau. Die Ursache sind bestimmte Substanzen im umgebenden Sandstein, die sich erst bei einer bestimmten Temperatur im Wasser lösen. Bei unserem Besuch zeigt der See bereits sein schönes Blau.
Ein anderes typisches Phänomen in Mount Gambier sind die Sinkholes (Dolinen), die sich im Sandstein gebildet haben. Es gibt mehrere dieser Einsturzkrater mitten im Stadtgebiet. Besonders sehenswert ist das Umpherston Sinkhole, in dem man einen schönen Garten angelegt hat, sogar ein BBQ ist unten drin!

Umpherston Sinkhole

Umpherston Sinkhole

Im Rathaus der Stadt wird täglich mehrmals ein Film zur vulkanischen Vergangenheit der Umgebung gezeigt. Den solte man sich unbedingt ansehen, der Eintritt ist frei. Abends werden in den Cave Gardens – auch ein Sinkhole – alte Filme auf eine Hauswand projeziert und es gibt eine Lightshow im Garten. Kann man auch mal hingehen, wenn man in der Stadt ist. Kostet ebenfalls nichts.