Ninety Mile Beach

Von Mallacoota aus sind wir zunächst nach Cape Conran gefahren und dann nach Lakes Entrance. Hier befindet sich die einzige Durchfahrt in das System aus Seen, das sich hinter der Küste erstreckt. Die Durchfahrt zum Meer wurde im 19. Jahrhundert künstlich geschaffen.

Hier geht es 'rein: Einfahrt nach Lakes Entrance

Hier geht es ‚rein: Einfahrt nach Lakes Entrance

Vom Ort Lakes Entrance kann man bequem in weniger als einer Stunde zur Einfahrt wandern. Tiedenbedingt können dort starke Strömungen herrschen, die Schiffsführer werden auf Schildern auf die Gefahren hingewiesen. Anscheinend spült die Strömung auch einige Fische hier hindurch, wir sehen etliche Seehunde, die hier fischen.

Seehunde in der Einfahrt

Seehunde in der Einfahrt

Der Strand vor Lakes Entrance gehört schon zum Ninety Mile Beach. Dieser ca. 150km lange Strand ist laut Wikipedia der drittlängste ununterbrochene Strand der Welt.

Wir fahren um die Seen herum und dann im Süden wieder an die Küste. Hier campen wir zunächst eine Nacht im Gippsland Lakes Coastal Park direkt hinter dem Strand, dann eine weitere Nacht auf dem Campingplatz in Seaspray.

Frank am Ninety Mile Beach

Frank am Ninety Mile Beach

Elke am Ninety Mile Beach

Elke am Ninety Mile Beach

Hier macht unser gutes Auto endgültig schlapp. Zum Glück treffen wir auf Bob, der hier einem anderen Wagenbesitzer hilft, sein Gefährt wieder in Bewegung zu bringen. Bob kommt aus einer kleinen Werkstatt in Morwell, die seinen Namen führt. Er findet schließlich heraus, was es ist und bekommt den Wagen wieder in Gang: der Zündverteiler! Wir lassen den Wagen laufen, packen schnell ein und fahren hurtig nach Morwell. Dort bestellt der Kollege die notwendigen Ersatzteile und wir haben einen Termin für den nächsten Morgen. Am nächsten Tag läuft unser Toyota wieder 🙂

BBQ

Das BBQ, Barbecue, der Grill, ist das heimliche Heiligtum des Australiers. Eine Frau sagte zu uns unterwegs, dass wir auf jeden Fall echter „Griller“ sein würden, wenn wir nach einem Jahr Australien wieder verlassen. Da könnte sie recht haben.

BBQ am Seven Mile Beach

BBQ am Seven Mile Beach

Am ursprünglichsten ist es natürlich man entzündet ein Lagerfeuer und grillt darüber. Das wird auch oft gemacht und ist für den echten Outdoor-Menschen selbstverständlich die Methode der Wahl. Geht aber oft nicht, weil es verboten ist oder ein Feuerbann verhängt worden ist. Australien hat schließlich öfter Probleme mit Buschfeuern. Jetzt im Frühling ist es noch nicht so problematisch, aber mit der Wärme kommt auch die Trockenheit.

Kartoffeln braten auf dem Lagerfeuer

Kartoffeln braten auf dem Lagerfeuer

Die Lösung: Gas-BBQ! Diese stehen auf vielen Campingplätzen und in öffentlichen Parks. Früher musste man noch Geld einwerfen, heute sind sie meist kostenlos. Die Münzautomaten wurden zu oft aufgebrochen. In Deutschland hätte man die Dinger wohl einfach abgebaut, hier ist man schlauer. Immerhin helfen diese auch Buschfeuer zu vermeiden.

Regen im Paradies: Essen aufwärmen auf dem BBQ am Strand

Essen aufwärmen auf dem BBQ in Eden

Elke und ich haben die Dinger für uns entdeckt. Auf den grünen Knopf drücken und „wuff“‚ das Ding ist an. Anders als bei den bei uns üblichen Holzkohlegrills hat man keinen Rost, sondern eine durchgehende Metallplatte, die von unten erhitzt wird.

BBQ am Pebbly Beach

BBQ am Pebbly Beach

Man muss darauf kein Fleisch braten. Es gehen auch Kartoffelscheiben, Spiegeleier, Zwiebeln, Grillkäse… Außerdem kann man sein Essen im Freien zubereiten. Das entspricht dem Outdoor-Bedürfnis des Australiers.

BBQ in der Wildnis an der Captain Creek Jetty

BBQ in der Wildnis an der Captain Creek Jetty

Wenn man einen solchen Grillplatz verlässt, sollte man ihn natürlich auch wieder sauber machen. Das klappt leider nicht immer. Aber auch dafür gibt es eine Lösung: BBQ-Liner. Eine Silikonfolie, die man auf den Grill legt und die Temperaturen bis 260 Grad verträgt. Da kann man auch grillen, wenn der Grill nicht ganz so sauber ist und man muss hinterher selber kaum was reinigen. Die Folie selbst wäscht man dann später zusammen mit dem Geschirr einfach ab. Wir haben unsere Folie von der oben bereits zitierten Dame geschenkt bekommen. Sie hatte noch eine über. Wieder einmal sehr nett, die Australier.

Captain John Gerard’s Wilderness River Cruises

Wir haben noch mehrere Tage in Mallacoota verbracht. Leider hat unser Auto neuerdings manchmal Startschwierigkeiten. Sobald allerdings ein Automechaniker in der Nähe ist, dann tut der Wagen so, als wäre nichts gewesen. Wir haben sogar eine Nacht in Mallacoota auf dem Hof der Werkstatt geschlafen, hat aber nichts gebracht. Unser Toyota sprang morgens an wie eine eins. Da wir allerdings eine Mitgliedschaft im NRMA (australischer ADAC) haben, kommt uns immer jemand zur Hilfe. Die drehen dann den Zündschlüssel für uns, dann läuft der Wagen wieder. Ist zwar peinlich, hat aber noch immer funktioniert. Aber wir hoffen der Sache näher zu kommen, wir werden dann berichten…

Der Seeadler wartet schon

Der Seeadler wartet schon

Während unserer Zeit in Mallacoota haben wir eine Tour bei Captain John Gerald gebucht. Die Tour ist absolut empfehlenswert. Captain John ist noch relativ jung und mit der Tier- und Vogelwelt per Du. Während der zweieinhalbstündigen Tour sehen wir Seeadler, Milane und Kingfisher. Für die Adler und Milane wirft der Captain dann auch mal einen Fisch ins Wasser und zählt an, wenn der Vogel kommt, so dass man das Foto im richtigen Moment schießen kann. Trotzdem gar nicht so einfach.

Fisch geschnappt!

Fisch geschnappt!

Von Mallacoota sind wir nach Cape Conran gefahren und haben dort eine Nacht im Nationalpark verbracht. Jetzt geht es weiter nach Lakes Entrance…

K9000

Wir haben es nach Victoria geschafft, der Bundestaat südlich von New South Wales. Es ist weiterhin recht regnerisch und kühl. Wir übernachten auf dem Campingplatz in Mallacoota an der Küste. Hier haben wir eine Hundewaschmaschine entdeckt, die könnte aus einem Wallace & Gromit-Film stammen, die K9000.

Hier kommt der Hund 'rein

Hier kommt der Hund ‚rein

Also, erstmal Münzen einwerfen und Programm wählen.

Programmwahl

Programmwahl: Flöhe? Föhnen? Oder doch nur spülen?

Dann sollte man natürlich auch die Anleitung sorgfältig studieren.

Waschanleitung für den Hund

Waschanleitung für den Hund

Ja, dann kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen. Leider konnten wir die Maschine nicht in Aktion erleben. Es war kein Camper vor Ort, der seinen Hund nach dem neuesten Stand der Technik reinigen wollte. Schade.

Regen im Paradies

Von Canberra sind wir in zwei Etappen zur Küste zurück gefahren. Zuerst haben wir neben dem Kings Highway an einer einfachen Rastmöglichkeit übernachtet (Warri Camping Reserve). Dann haben wir noch einen Abstecher in den Deua Nationalpark gemacht und sind dort zum Big Hole und zum Marble Arch gewandert. Das Big Hole ist ein großes Loch, das  sich durch Erosion einfach so in der Gegend gebildet hat. Es hat 35m Durchmesser und ist 100m tief. Ganz unten sieht man Farnbäume wachsen. Die sollen laut Beschreibung 2m hoch sein!

Big Hole mit Farnbäumen

Big Hole mit Farnbäumen

Auch dort haben wir übernachtet und sind dann zur Küste nach Congo, südlich von Batemans Bay gefahren. Wir haben uns an den Strand gesetzt und waren selbst völlig überrascht, dass wir bereits nach ca. 10 Minuten zwei Wale beobachten konnten. Sie waren zwar weit draußen, aber der Beschreibung und dem Verhalten nach – sie haben sich mehrfach wie Delfine einfach auf Wasser fallen lassen, die Unterseite war weiß – müssen es wohl Buckelwale gewesen sein, die um diese Zeit in den Süden ziehen. Am nächsten Tag sind wir weiter an den Lake Brou im Eurobodalla Nationalpark gefahren. Auch hier haben wir wieder Wale gesehen. Diesmal hatten wir den Fotoapparat dabei.

Suchbild mit Wal

Suchbild mit Wal

Abends haben wir Kartoffeln auf dem Lagerfeuer gegrillt. Am frühen Morgen haben uns dann sintflutartige Regenfälle aus dem Park gejagt. Wir wollten wieder Asphalt unter den Reifen haben, bevor alles weggeschwemmt wird.

Kartoffeln braten auf dem Lagerfeuer

Kartoffeln braten auf dem Lagerfeuer

Nun ist es schon drei Uhr nachmittags und es regnet immer noch. Der kleine Ort heißt Eden und ist wirklich ganz hübsch. Ohne Regen und kalte Füße wäre es wohl noch hübscher 🙂

Regen im Paradies: Essen aufwärmen auf dem BBQ am Strand

Regen im Paradies: Essen aufwärmen auf dem BBQ am Strand

 

Canberra

Canberra ist die Hauptstadt Australiens. Die Streithähne Sydney und Melbourne konnten sich nach Gründung des australischen Bundes 1901 nicht einigen, welche Stadt Hauptstadt werden sollte. Und so plante man einfach eine neue, auf dem Reißbrett.

Das Parlament auf dem Capital Hill

Das Parlament auf dem Capital Hill

Ist man zuvor in Sydney gewesen, so ist Canberra ein starker Kontrast. Die Stadt ist sehr weitläufig, hat große, weite Achsen. Sie wurde als sog. Gartenstadt geplant und durch die zwei Weltkriege sehr verzögert ausgebaut. Erst heute hat sich das ursprünglich geplante Raster langsam gefüllt. Die Stadt ist außerdem ziemlich ruhig, um fünf Uhr nachmittags werden hier die Bürgersteige hochgeklappt. Ganz anders als das quirlige Sydney. Aber die Lebensqualität ist offensichtlich hoch, gerade als wir hier sind, geht die Meldung durch die Medien, dass Canberra zur lebenswertesten Stadt der Welt erhoben worden ist.

Blick vom Dach des Parlamentsgebäudes

Blick vom Dach des Parlamentsgebäudes

Für den Besucher sind vor allen Dingen die vielen Museen und öffentlichen Institutionen interessant. Und fast alles ist kostenlos! Wir haben uns zuerst das Parlament vorgenommen. Es besteht aus zwei Kammern (Senat und Repräsentantenhaus) und kann besichtigt werden. Sogar auf das Dach darf man herauf, es bieten sich schöne Blicke über die Stadt und den künstlich aufgestauten Lake Burley Griffin, der nach dem Planer der Stadt benannt worden ist.

Ufo über Canberra: Kunst  vor der Nationalgalerie

Ufo über Canberra: Kunst vor der Nationalgalerie

Als nächstes sind wir zur Nationalgalerie. Wir lassen uns durch die Kunst der Aborigines leiten. Der Eintritt ist kostenlos, die Garderobe ist kostenlos, die Führung ist kostenlos! Da staunt man als Europäer nur. Wir sind nur zur dritt, keiner der Teilnehmer ist Australier. Dafür ist unsere Führerin absolut enthusiastisch und wohl eine echte Expertin zu dem Thema. Wirklich beeindruckend.

Australisches Kleingeld

Australisches Kleingeld

Am zweiten Tag nehmen wir uns zunächst die Royal Australian Mint vor. Hier werden alle australischen Geld-Münzen hergestellt. Eintritt und Führung sind wieder kostenlos. Der Einblick hier ist kurz, aber sehr interessant und aufschlussreich. Danach geht es weiter zum Nationalmuseum. Der Eintritt ist – richtig – wieder mal umsonst. Diesmal zahlen wir allerdings 10$ pro Nase und bekommen dafür unsere eigene persönliche Führung. Außer uns hatte keiner die Führung gebucht. Hier geht es um die Geschichte Australiens aus Sicht der europäischen Einwanderer aber auch aus Sicht der Aborigines.

Modell Australiens im Innenhof des Nationalmuseums

Modell Australiens im Innenhof des Nationalmuseums

Am dritten Tag sind wir in den botanischen Garten der Stadt gefahren. Er liegt etwas außerhalb der Stadt unterhalb des weit sichtbaren Telstra-Turms, des Fernsehturms der Stadt. Im botanischen Garten werden nur australische Pflanzen gezeigt. Wir haben uns den Garten anhand eines Eukalyptus-Weges erschlossen. Man lernt hier sehr unterschiedliche Arten von Eukalypten kennen, auch welche aus anderen Landesteilen. Der Garten selbst bietet natürlich mehr als nur Eukalypten.

In dieser Wand sind alle Namen der im ersten Weltkrieg gefallen Australier eingraviert.

In dieser Wand sind alle Namen der im ersten Weltkrieg gefallen Australier eingraviert.

Danach sind wir zum Australian War Memorial gefahren. Eintritt, Garderobe und Führung sind mal wieder kostenfrei. Die Rolle der Australier in den beiden Weltkriegen wird sehr ausführlich dargestellt. Auch neuere Konflikte werden dargestellt, aktuell war eine Ausstellung zu Afghanistan. Die Gefallenen der Kriege werden hier geehrt, jeder Name eines gefallenen Australiers ist in eine der Metallplatten an den Wänden eingraviert. Es sind über 100.000 Namen. Es geht hier darum, dass die Menschen nicht vergessen werden, die für Australien und befreundete Nationen ihr Leben gelassen haben. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg sollte man hier nicht erwarten. Das Logo der Firma Thales, das hinter der Garderobe dezent auf einem Monitor dargestellt wurde, hat uns eher ratlos zurück gelassen.

Nach Süden

Das Wetter spielt ein wenig Achterbahn mit uns. Am Dienstag hatten wir einen einzelnen, sehr warmen Tag. Es waren 31°C. Am Donnerstag wachen wir dann wieder bei 8°C auf. Dazu ist es momentan ziemlich windig.

Generell geht es jetzt an der Küste entlang nach Süden. Am Dienstag haben wir in Berry übernachtet, am Mittwoch den Minnamurra Rainforest besucht und dann in Killalea nördlich von Kiama die Nacht verbracht. Am Donnerstag haben wir Kiama besichtigt und sind am Strand entlang spaziert. Das dortige Blowhole zeigte sich nicht so eindrucksvoll, da die Wellen viel zu klein waren.

Cathedral Rocks in Kiama - die Geier warten schon

Cathedral Rocks in Kiama – die Geier warten schon

Momentan ist es überall recht voll, die Australier haben Schulferien. Nach dem 6.10 wird das wieder besser, dann sind die Ferien vorbei, zumindest hier in New South Wales. Außerdem haben wir am 5.10 die Uhr umgestellt. Wir haben nun Sommerzeit. Da auch in Deutschland noch Sommerzeit herrscht, beträgt der Zeitunterschied momentan neun Stunden.

Pigeon House Mountain

Pigeon House Mountain

Von Kiama ging es zum Pigeon House Mountain, einem herausragenden Berg, der sich über einen Wanderweg erschließt. Man muss allerdings einen Höhenunterschied von mehr als 500m überwinden, zum Schluss geht es über steile Treppen und Leitern zum Gipfel.

Wir haben es geschafft - oben!

Wir haben es geschafft – oben!

Danach sind wir zum Pebbly Beach gefahren. Ein schöner Strand mit Campingplatz. Am Strand trifft man ungewöhnlich zahme Kängurus, die sich teilweise sogar streicheln lassen – ohne dass man sie füttert! Das bekommt den Tieren nämlich meist eher schlecht.

Frank und Roo

Frank und Roo

Elke und Roo

Elke und Roo

Nach zwei geruhsamen Tagen am Pebbly Beach geht es nun weiter nach Canberra, sicherlich ein scharfer Kontrast!

käguru_strand

Fitzroy Falls

Nach unserer Abreise aus den Blue Mountains haben wir im Belango State Forrest übernachtet. Ein einfacher, recht einsamer Platz mitten im Wald. In diesem Fall allerdings kein Nationalpark mit Eukalyptuswald, sondern Nutzwald mit Nadelbäumen. Trotzdem schön, und es waren auch wieder Kängurus da. Auf dem Weg zum Campingplatz läuft uns zudem ein Schnabeligel über den Weg.

Schnabeligel oder Echidna

Schnabeligel oder Echidna

Belango State Forrest

Belango State Forrest

Von dort fahren wir zu den Fitzroy Falls. Hier sind wir bereits 1996 bei unserem ersten Australienbesuch gewesen. Die Erinnerung daran kommt aber nur langsam zurück. Damals war das Wetter wesentlich schlechter, bei unserem Besuch am Montag scheint die Sonne. Wir machen den Spaziergang auf dem Eastern Rim und essen anschließend Fish & Chips im zugehörigen Café. Danach geht es zur Bendeela Recreational Area, wo man kostenlos am Kangaroo River übernachten kann. Hinter einem Zaun sehen wir mehrere Wombats, die dort ihre Baue haben.

Fitzroy Falls - wie man sieht, ist es windig

Fitzroy Falls – wie man sieht, ist es windig

In der Nacht von Montag auf Dienstag werden wir von einem kleinen Erbeben geweckt. Dazu seltsame Schabgeräusche unter dem Auto. Nun, wie es sich herausstellt, handelt es sich um einen Wombat, der sich unter dem Auto scheuert. Als wir aussteigen, sucht er schnell das Weite. Er kommt allerdings noch zweimal zurück diese Nacht.

Hier kommen die Wombats bis unter das Auto

Hier kommen die Wombats bis unter das Auto