Hobart

Nach dem Verkauf unseres Autos sind wir mit der Bahn nach Brisbane gefahren. Da wir kaum Vorbereitungszeit hatten, haben wir uns für drei Nächte in einem IBIS-Hotel eingemietet. Ein Flug nach Hobart war in der Tat schnell gefunden. Nur an unserem Gepäck mussten wir doch noch etwas arbeiten. Es war einfach zuviel zum Fliegen. In den drei Tagen in Brisbane haben wir dann noch die eine oder andere Sache aussortiert.

In Hobart haben wir uns bei Tracy einquartiert. Tracy vermietet ihre kleine Wohnung bei AirBnb, weil sie momentan im Ausland ist. Nun, da sie nicht zuhause ist, haben wir sie auch nicht getroffen, aber ihre kleine Wohnung hat uns gut gefallen.

Hobart wirkt sehr viel englischer als der Rest von Australien. Vielleicht liegt es am Klima, vielleicht auch an der Architektur, so ganz genau können wir es nicht sagen. Um uns ein wenig mit der Geschichte vertraut zu machen, unternehmen wir einen Rundgang mit YouDo. Warren führt uns durch die Stadt und erzählt uns wie es hier in den Anfangszeiten der Kolonie ausgesehen hat. Er sprudelt förmlich über mit Informationen.

Alte Gebäude in Hobart

Alte Gebäude in Hobart

Am nächsten Tag geht es zu MONA. MONA ist das größte, private finanzierte australische Museum. Es wird neue und alte Kunst gezeigt, der Schwerpunkt liegt aber eindeutig auf der neuen Kunst. Das Museum ist unterirdisch angelegt, man steigt sozusagen in eine unterirdische Kunstwelt ab. Das Museum ist sicherlich beeindruckend, allerdings hatten wir nach Gesprächen mit einigen Australiern während der letzten Monate doch etwas mehr (anderes?) erwartet. Es gibt keine Beschriftungen der Kunstwerke, man muss diese dauernd auf dem mitgegebenen Gerät suchen. Aufgrund der vielen Videoinstallationen ist es auch recht laut.

Kunst vor MONA

Kunst vor MONA

Zum Abschluss besuchen wir die Schokoladenfabrik nördlich der Stadt. Hier produziert Cadbury Schokolade für den australischen Markt. Leider kann man nicht mehr – wie 1999 als wir schon mal in Hobart waren – durch die Produktion laufen und Schokolade probieren. So gibt es nur eine Video-Vorführung, man darf das Roh-Material kosten und im gut sortieren Schoko-Laden Schokoladen einkaufen.

Auto verkauft!

Unsere regelmäßigen Blog-Leser haben sich wahrscheinlich schon gefragt, warum wir die letzten Tage so ruhig waren. Die ganz aufmerksamen Leser werden bemerkt haben, dass die Auto-Anzeige verschwunden ist. Nun, letzten Montag haben wir ein Käuferpaar für den Wagen gefunden. Ein sehr nettes Ehepaar aus Maleny, das nach der Pensionierung nun auch mal das große Land bereisen möchte.

Nachdem das Verkaufsgespräch und die Testfahrt am Montag zur Zufriedenheit aller verlaufen waren, haben wir den Käufern die notwendigen Schritte zugesagt. In Australien gibt es keinen TÜV, die Verkehrstüchtigkeit der Fahrzeuge muss anders nachgewiesen werden. In New South Wales macht man das einmal im Jahr, wenn man seine Zulassung verlängert. In Queensland – und wir haben den Wagen nun ja in Queensland verkauft – muss der Verkäufer die Verkehrssicherheit nachweisen. Das machen viele Werkstätten, es nennt sich Roadworthy Certificate. Nun haben wir aber nicht irgendein Auto verkauft, sondern ein Camping-Auto mit fest eingebautem Gaskocher. Dafür braucht der Wagen dann noch ein Gas-Zertifikat. Wir dachten das wäre eine Formalie. Nun, da haben wir falsch gedacht.

Wir wollen Euch nicht mit den Details langweilen. Jedenfalls sind wir erstmal durch die Gasprüfung gefallen. Dann haben wir viel telefoniert und sind viel herum gefahren, bis wir dann eine Firma gefunden haben, die uns den Wagen passend umbaut. Das Ganze hat dann fast eine Woche gedauert, aber es gab ein Happy End. Die zweite Prüfung hat der Wagen bestanden und danach konnten wir auch das Roadworthy-Zertifikat machen lassen. Das ging recht stressfrei, es waren nur die Reifen abgefahren und zwei Stoßdämpfer defekt. Standardarbeiten für eine Autowerkstatt.

Wir haben dann den Wagen nach Maleny zu unseren Käufern gefahren, die uns für die Nacht zu sich eingeladen haben. Auch in Australien ist es ungewöhnlich beim Käufer eines Autos zu übernachten – wir sind mal wieder überwältigt von der Gastfreundschaft der Australier!

Jetzt sitzen wir in einem Hotel in Brisbane und machen schon wieder Pläne. Fahren werden wir noch genug, wenn Erik, Anke, Inge, Lara und Dorian kommen. Und Flüge in Australien sind recht günstig. Nun wollen wir doch noch alle Staaten besuchen. Wir werden also am Dienstag nach Hobart fliegen, ins kalte Tasmanien. Es ist Winter und nachts friert es dort. Von Tasmanien werden wir dann direkt nach Cairns fliegen. Also, nächster Stopp: Hobart!

Nimbin

Vom Lamington Nationalpark fahren weiter zum Mount Barney. Hier bleiben wir zwei Nächte im Bigriggen Park. Die erste Nacht sind wir ganz allein auf dem riesigen Gelände, die zweite Nacht kommt ein einzelner Camper hinzu. Für das nächste Wochenende – es wird der Geburtstag der Königin gefeiert, schließlich ist Australien immer noch eine Monarchie – haben sich gut 700 Leute angemeldet, die das lange Wochenende hier verbringen wollen. Während unseres Aufenthaltes ist es jedoch sehr ruhig und nachts ausgesprochen kalt. In der zweiten Nacht haben wir nur 2 Grad! Auf dem Gelände hoppeln Kängurus herum und Kookaburras sitzen in den Bäumen.

Da anscheinend am langen Wochenende alle in den Nationalparks campen wollen, haben wir ein alternatives Programm: wir fahren nach Nimbin. Nimbin ist die Hippy-Hauptstadt von Australien. Na ja, wer dort ist merkt schnell, dass es keine Stadt ist, sondern ein kleiner Ort mit ca. 450 Einwohnern. 1973 wurde im Ort das Aquarius Festival abgehalten. Irgendwie müssen wohl ein paar Besucher da geblieben sein.

Nimbin ist bunt und man kann viel Buntes kaufen

Nimbin ist bunt und man kann viel Buntes kaufen

Man kann im Ort gut vegetarisch essen, einen Kaffee trinken oder sich die Kunstgalerien ansehen. Wer möchte, der kann hier auch – nicht ganz legal, aber egal – Joints rauchen oder sich die entsprechenden Inhaltsstoffe kaufen. Die Polizei schaut wohl nicht so genau hin. Eine Kerzenfabrik gibt es, tja und das war’s dann auch schon. Eigentlich hat man nach ein bis zwei Stunden alles gesehen.

Schaufenster in Nimbin

Schaufenster in Nimbin

Von Nimbin fahren wir wieder in die Berge, diesmal in den Nightcap Nationalpark. Auch hier gibt es wieder Urwald und Berge zu bewundern, nach dem langen Wochenende ist es hier wieder sehr ruhig. Es soll vorerst unser letzter Nationalpark werden, von hier aus fahren wir wieder an die Küste, nun soll es wieder nach Norden gehen. Schließlich wollen wir am 17. Juli in Cairns sein, um uns mit Elkes Familie zu treffen.

Wasserfall im Nightcap Nationalpark

Wasserfall im Nightcap Nationalpark

 

Lamington Nationalpark

Von den Bunya Mountains fahren wir in den Tamborine Nationalpark. Dieser ist touristisch gut erschlossen, es gibt Cafés und kommerzielle Campingplätze. Im Nationalpark selbst kann man diverse kleine Wanderungen durch Regenwald unternehmen. Nach zwei Übernachtungen geht es weiter zu unserem eigentlichen Ziel, dem Lamington Nationalpark.

Palmen im Tamborine Nationalpark

Palmen im Tamborine Nationalpark

Auch im Lamington Nationalpark werden Urwälder geschützt. Man kann hier noch Überbleibsel der Pflanzen aus dem Urkontinent Gondwana bewundern. Wir bleiben insgesamt fünf Nächte, drei an den Green Mountains und zwei im Bereich Binna Burra. Die Nächte sind kalt, in Binna Burra lassen wir nachts unseren neuen, kleinen Elektroheizer auf kleinster Stufe laufen, denn dort haben wir Strom.

Tree Top Walk

Tree Top Walk

Im Park gibt es den ältesten Tree Top Walk, also ein Wanderweg zwischen den Baumwipfeln. Angeblich soll dieser alle Nachahmer inspiriert haben.

Filander mit Jungem. Auf englisch heißen sie Pademelons.

Filander mit Jungem. Auf englisch heißen sie Pademelons.

An der Campingstelle in den Green Mountains besuchen uns Filander. Diese kleinen Kängurus lassen sich von uns nicht stören und halten das Gras des Campingplatzes kurz.

Der Papagei landet ungefragt auf Elkes Arm

Der Papagei landet ungefragt auf Elkes Arm

Auch Papageien kommen vorbei, teilweise etwas unerwartet. Ein Abenteuer der etwas anderen Art erwartet uns auf einer Wanderung. Bisher haben wir mit Schlangen wenig zu tun gehabt. Hier liegt nun aber ein ziemlich großes Exemplar mitten auf dem Weg. Der Weg ist schmal, links geht es steil bergab und rechts steil bergauf.

Schlange versperrt den Weg

Schlange versperrt den Weg

Vorbei gehen geht nicht. Die klassische Empfehlung: ordentlich aufstampfen und Krach machen. Es bewirkt leider nichts. Nach zwanzig Minuten geben wir auf und drehen um. Nun kommt uns ein junges Paar entgegen. Leider kleine Australier, sondern Kanadier. Die beiden haben von Schlangen genauso wenig Ahnung wie wir. Aber zu viert versuchen wir es nochmals. Elke und ich halten uns zurück, aber unser Kanadier verscheucht die Schlange mit einem langen Stock – wir laufen schnell vorbei. Ob die Schlange nun giftig war, wissen wir bis heute nicht. Ihr könnt es ja mal mit dem Foto und dem Internet versuchen und uns Bescheid geben 🙂