Von Shark Bay geht es weiter nach Norden. Das Wetter ändert sich. Die Luftfeuchtigkeit nimmt zu, fast jeden Tag sieht man irgendwo ein Gewitter. Es regnet manchmal. Die Nächte werden unangenehm warm. Aufgrund des Wetters beschließen wir drei Tage in Carnavon zu bleiben. Es gibt eine Flutwarnung für den Gascoyne River, den großen Fluss, der bei Carnavon ins Meer mündet. Und tatsächlich, hatten wir morgens noch ein leeres Flussbett überquert, so war dies am Nachmittag bereits in voller Breite gefüllt. Am nächsten Tag sieht man einen schnell strömenden Fluss, der es durchaus mit der Elbe bei Hamburg aufnehmen kann. Allerdings sehr viel schlammiger. Die braune Farbe zieht sich bereits weit ins Meer hinaus. Es ist das erste Mal seit vier Jahren, dass der Fluss wieder ernsthaft Wasser führt. Gut für die lokale Obstindustrie.
Die Highwaybrücke ist für solche Wasserstände ausgelegt, wir fahren weiter. Es geht nach Coral Bay. Hier gibt es ein Korallenriff direkt hinter dem Sandstrand. Wir schauen uns das an, es gibt mal wieder viele bunte Fische zu sehen. Der Ort selbst gefällt uns nicht so, wir fahren weiter nach Exmouth. Zu unserer Überraschung bekommen wir am nächsten Morgen gleich einen Termin in der Autowerkstatt, jemand anderes ist nicht zu seinem Termin gekommen. Ölwechsel und Auspuff reparieren. Der Auspuff war doch schon etwas lauter geworden. Die Reparatur ist günstig – sie kostet weniger als der Ölwechsel.
Somit können wir beruhigt in den Cape Range Nationalpark fahren. Hier gibt es nochmal Korallenriffe, man kann direkt hinter dem Strand campen. Die Fische hier scheinen noch bunter zu sein – man sieht mehr Farben als in einer gut ausgestatteten Spielzeugabteilung! Mittlerweile gehen wir schon mit T-Shirt ins Wasser, die Sonne brennt einfach zu stark. Wir sind jetzt in den Tropen, den südlichen Wendekreis haben wir kurz vor Exmouth überquert.
Die Abende sind angenehm – es gibt hier momentan keine Mücken. Somit können wir auch nach Sonnenuntergang mal unbeschwert draußen sitzen.
Es sind für längere Zeit die letzten schönen Tage am Meer. Weiter nördlich kann man wegen der Krokodile und Sea Stingers (tödliche Quallen) nicht mehr ins Wasser. Somit ist es für uns Zeit die großen Distanzen des Nordens in Angriff zu nehmen.
Nachtrag: der Artikel war schon geschrieben, es kommt anders als gedacht. Das Wetter zwingt uns zu einer größeren Kursänderung. Keine Angst, uns geht es gut und wir sind sicher. Dazu bald mehr 🙂