Charters Towers und ein bisschen Outback

Nachdem wir uns bisher nur an der Küste bewegt haben, will Elke’s Familie auch ein wenig vom Outback kennen lernen. Also fahren wir von Townsville nach Charters Towers. Nun ist das nicht gerade das Zentrum des Outback, denn es liegt nur gut 100 Kilometer landeinwärts. Andererseits hat diese schöne, alte Goldstadt schon eine andere Ausstrahlung als die Küstenstädte.

Goldsuche im Miners Cottage

Goldsuche im Miners Cottage

In Charters Towers besuchen wir das Miners Cottage. In der kleinen Ausstellung findet sich ein wahres Sammelsurium an alten Werkzeugen und sonstigen Gegenständen. Im kleinen Garten darf man auch mal die Goldwaschpfanne schwenken. Der Eigentümer des Cottage ist zugegen und versammelt uns sofort vor der deutschen Flagge, die vor dem Cottage weht.

Familienbild mit Flagge

Familienbild mit Flagge

Am nächsten Tag geht es zur Venus Gold Battery. Hier lassen wir uns erklären, wie aus dem Golderz das Gold extrahiert worden ist. Mit Dampfmaschine, Zerstampfern und viel Quecksilber. Die Arbeiter sind nach wenigen Jahren an den giftigen Dämpfen gestorben. Das war aber kein Problem, draußen standen genug um den Job zu übernehmen. Später ist man dann auf Zyanid umgestiegen, so ähnlich wird es heute noch gemacht. Auch nicht ungefährlich.

Gebäude in Charters Towers

Gebäude in Charters Towers

Von Charters Towers fahren wir nach Süden in Richtung Emerald. Jetzt kommen wir tatsächlich ein wenig durchs Outback. Von Emerald soll es dann wieder Richtung Küste gehen.

Magnetic Island

Von Mission Beach geht es weiter nach Süden bis nach Townsville. Hier richten wir uns auf dem Campingplatz ein, um dann am nächsten Tag einen Ausflug nach Magnetic Island zu starten.

Arthur Bay

Arthur Bay

Die Personenfähre braucht nur eine halbe Stunde und schon findet man sich auf einer schönen Insel mit vielen Buchten und Eukalyptuswald wieder.

Felsen am Strand

Felsen am Strand

Auch auf Magnetic Island kann man schnorcheln gehen, man sieht einige Korallen. Allerdings gibt es hier ebenfalls eine große Koalapopulation. So wandern wir also über die Insel auf der Suche nach Koalas. Als wir schon fast aufgegeben haben, finden wir doch noch einen.

Koala auf Magnetic Island

Koala auf Magnetic Island

Er hängt lässig auf einem kleinen Baum neben der Straße ab. Alle dürfen ein Foto mit ihm machen.

Anke und Erik und Koala

Anke und Erik und Koala

Etty Bay und Mission Beach

Von Daintree aus geht es nach Süden. Wir passieren Cairns und landen zunächst in Etty Bay. Diese kleine, schnuckelige Bucht liegt am Ende einer Sackgasse. Das Gebiet ist für seine Population von Helmkasuaren bekannt. Und in der Tat, bereits auf dem Weg dahin läuft uns der erste Vogel über den Weg.

Die schöne Bucht von Etty Bay

Die schöne Bucht von Etty Bay

Die große Überraschung kommt allerdings am nächsten Morgen. Füttern soll man die Vögel natürlich nicht. Aber dass sie uns einfach so beim Frühstück überfallen, damit haben wir nicht gerechnet. Heimtückischerweise kommt der behelmte Vogel auch noch von Hinten.

Helmkasuar stürmt das Frühstück

Helmkasuar stürmt das Frühstück

Der Rückzug erfolgt weitgehend ungeordnet. Trotzdem können wir außer uns auch noch das meiste vom Tisch retten. Lediglich ein paar Toastbrote bekommen wir nicht mehr zu greifen. Dann kommt allerdings bereits der erfahrene Camper vom Nachbarwagen und weiß den aufdringlichen Vogel zu verscheuchen.

Ein paar von uns schauen sich dann das Zuckermuseum an. Hier kann man sich anschauen, wie aus Zuckerrohr Zucker gemacht wird. Es wird eine Menge zur Ernte früher und zur Entwicklung der automatischen Erntemaschinen erzählt.

Das ist Zuckerrohr

Das ist Zuckerrohr

Danach fahren wir weiter nach Mission Beach. Auch hier soll es Helmkasuare geben. Wir sehen allerdings keine mehr. Statt dessen genießen wir den schönen Strand und wandern durch den Urwald.

Wanderung durch den Urwald bei MIssion Beach

Wanderung durch den Urwald bei Mission Beach

Daintree, die Zweite

Und wir fahren wieder nach Daintree. Diesmal aber mit der ganzen Familie und mit den zwei Autos, die wir kurz nacheinander abgeholt haben.

Camping im Daintree Nationalpark

Camping im Daintree Nationalpark

Den Campingplatz im Nationalpark hatten wir schon zuvor über das Internet gebucht. Leider regnet es an beiden Tagen, an denen wir hier sind, der Regenwald macht seinem Namen alle Ehre. Wir lassen uns nicht aufhalten und wandern trotzdem durch den Wald.

Baden bei Regenwetter am Regenwald

Baden bei Regenwetter am Regenwald

Auch vom Baden lassen sich die deutschen Urlauber nicht abhalten!

Ein Helmkasuar überquert die Straße

Ein Helmkasuar überquert die Straße

Anders als beim letzten Mal haben wir schließlich doch noch Glück. Auf dem Weg zur Daintree-Fähre läuft uns ein Helmkasuar über den Weg. Und er hat sogar ein Junges dabei!

Helmkasuar mit Jungem

Helmkasuar mit Jungem

Green Island

Den letzten Tag unseres Aufenthaltes in Cairns fahren wir zur Green Island. Diese Insel liegt inmitten des Barrier Reefs, also des großen Korallenriffs vor der Nordostküste Australiens.

Während der Inselumrundung

Während der Inselumrundung

Die Insel heißt nicht Green Island weil sie so grün ist, sondern weil James Cook sie nach seinem Navigator benannt hat, der nunmal „Green“ hieß.

Am Bade- und Schnorchelstrand von Green Island

Am Bade- und Schnorchelstrand von Green Island

Wir leihen uns Schnorchelausrüstungen aus und entdecken auch gleich eine große Schildkröte im Wasser, die gemächlich das Seegras abfrisst. Die Fische sind bunt und reichlich.

Große Muschel

Große Muschel

Zum Abschluss unternehmen wir noch eine Fahrt mit dem Glassbodenboot, hier kann man sich das Riff nochmals aus dem Trockenen ansehen.

Blick aus dem Glassbodenboot

Blick aus dem Glassbodenboot

Die Zeit geht viel zu schnell vorbei und wir müssen wieder zurück aufs Festland fahren, wo die Regenwolken über der Stadt hängen. Wir hingegen hatten einen sonnigen Tag!

Kuranda

Unser erster Ausflug mit der gesamten Familie geht von Cairns nach Kuranda. Kuranda liegt unweit von Cairns in den Bergen auf ca. 320 Meter Hoehe. Es gibt verschiedene Möglichkeiten dorthin zu gelangen, wir wählen den historischen Zug.

Kuranda Zug

Kuranda Zug

Seit 1891 verkehren die Züge auf der 37km langen Strecke.

Gruppenfoto vor der Abfahrt

Gruppenfoto vor der Abfahrt

Oben angekommen unternehmen wir zunächst einen Rundgang durch den Regenwald, der den kleinen Ort umgibt.

Fotostopp im Urwald

Fotostopp im Urwald

Danach geht es in den kleinen Zoo, wo wir uns Koalas, Süßwasserkrokodile, Schlangen und noch ein paar andere Tiere anschauen. Die Kängurus dürfen wir auch füttern und streicheln.

Kids 'n Kangas

Kids ’n Kangas

Kuranda ist für seine schönen Märkte bekannt. An denen kommen wir natürlich nicht vorbei. Und so werden schon erste Souvenirs für zuhause gekauft. Danach geht es nochmal in den Zoo zur Fütterung der Wombats.

Die Zeit ist schnell vergangen und wir müssen schon wieder zum Zug zurück. Als wir wieder zuhause ankommen, ist es bereits dunkel.

Sie sind hier!

Sie haben es geschafft! Um 15:30 Uhr deutscher Zeit am Mittwoch – nach dem Abschiedskaffee – wurde das Auto Richtung Hamburg bestiegen. Und um 12:30 australischer Zeit am Freitag haben wir sie am Flughafen empfangen. Sie sehen müde aber glücklich aus! Hier ist das erste Foto:

Müde aber glücklich

Müde aber glücklich

Es geht allen gut. Wir werden jetzt zusammen für fünf Nächte in Cairns bleiben und von hier aus Ausflüge unternehmen. Viele liebe Grüße von allen!

Daintree Nationalpark

Die erste Nacht in Cairns verbringen wir in einem einfachen Motel. In Cairns brauchen wir keine Heizung mehr, es ist angenehm warm, aber nicht heiß. Mittlerweile haben wir hier in den Tropen ja die Trockenzeit, es ist ganz anders als noch im April in Broome und im Nordterritorium.

Doppelbett im Zelt mit Insektennetz

Doppelbett im Zelt mit Insektennetz

Wieder haben wir einen kleinen Nissan Micra – diesmal in blau und ohne Automatik – mit dem wir jetzt nach Norden düsen. Wir haben uns für vier Nächte im Crocodylus Village Resort in Cape Tribulation eingebucht. Man wohnt in sehr einfachen Hütten – eigentlich sind es mehr Zelte – mitten im tropischen Regenwald.

Fähre über den Daintree

Fähre über den Daintree

Zunächst müssen wir den Daintree überqueren, für normale Autos gibt es nur diesen einen Zugang. Geländewagen können auch von Norden über eine Piste aus Cooktown anreisen. Im Daintree gibt es – wie in fast allen Flüssen hier – Salzwasserkrokodile. Am besten man hält sich vom Wasser fern. Selbst das Meer nahe der Flussmündungen sollte gemieden werden, auch hier können die Krokodile hinausschwimmen. Sie heißen ja nicht umsonst „Salzwasserkrokodile“.

Achtung: hier oben immer schön an die Krokodile denken!

Achtung: hier oben immer schön an die Krokodile denken!

Im Daintree-Gebiet gibt es allerdings viele schöne Strände. An einigen von ihnen kann man in der Tat schwimmen gehen, sie liegen weit genug abseits der Flussmündungen. Allerdings sollte man das nicht selbst beurteilen, sondern vorher die Einheimischen fragen. Von der zweiten großen Bedrohung im Wasser – den Quallen – geht momentan keine Gefahr aus, das Wasser ist jetzt zu kalt, es sind keine da.

Strand an der Cow Bay

Strand an der Cow Bay

An Land kann man auf Helmkasuare treffen. Auch die können durchaus gefährlich werden. Allerdings sind sie so scheu, dass man sie nur selten zu Gesicht bekommt. Wir haben jedenfalls keinen gesehen.

Hier wurden Kasuare kürzlich gesehen - man soll vorsichtig fahren!

Hier wurden Kasuare kürzlich gesehen – man soll vorsichtig fahren!

Sollte man aber auf einen treffen – dann verhält man sich etwa so, wie bei den Bären in Kanada. Nicht abwenden und langsam rückwärts den Treffpunkt verlassen. So steht es jedenfalls auf dem Schild.

Anleitung wie man einen Kasuar behandelt

Anleitung wie man einen Kasuar behandelt

Daintree ist ein ganz besonderes Stück Australien. Die sonst allgegenwärtigen Gumtrees, also die Eukalyptusbäume mit ihrer sich abschälenden Rinde, sieht man hier nicht. Und es ist sehr grün. Wir werden nochmals wieder kommen, denn Elkes Familie möchte auch mal einen „richtigen“ Urwald sehen. Nächstes Mal werden wir allerdings auf dem Campingplatz im Nationalpark übernachten, gebucht ist er schon!

The Jenny Wren

Es sind die letzten Tage in Tasmanien, eine Kaltfront zieht über den südlichen Teil Australiens und damit natürlich auch über Tasmanien. Zwei der letzten Nächte verbringen wir in einem kleinem Cottage, also einem kleinen Landhäuschen in Oatlands. Das kleine Cottage stammt aus den 1830er-Jahren, das ist für Australien schon etwas besonderes. Schließlich kam die First Fleet erst 1788, die ersten Ansiedlungen auf Tasmanien kamen erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

The Jenny Wren

The Jenny Wren

The Jenny Wren – benannt nach dem kleinen Vogel (Zaunkönig) – ist mit Liebe zum Detail renoviert worden und strahlt den Charme alter Tage aus. Der vordere Teil entspricht dem alten Haus, hinten hat man einen alten Schuppen integriert und dort WC und Bad eingebaut. Dazwischen verbindet ein Esszimmer die beiden Teile, das es früher nicht gab. Wie schon gesagt, es ist kalt, wir heizen die beiden Holzöfen an, einen in der guten Stube, einen im Esszimmer.

Die gute Stube

Die gute Stube

Esszimmer

Esszimmer

Der kleine Ort Oatlands besitzt noch einiger solch alter Gebäude. Im Pfannkuchen-Geschäft gegenüber gibt es leckere Pfannkuchen, gefüllt mit Huhn oder Seefrüchten. Nun nicht ganz so wie man es aus Deutschland kennt, aber sehr lecker!

Küche

Küche

Als wir nach der zweiten Nacht aufstehen, schneit es draußen. Unser erster – und auch letzter – Schnee in Australien. Er bleibt allerdings nur kurz liegen.

Schnee im Garten

Schnee im Garten

Am 8. Juli fliegen wir dann nach Cairns. Es ist ein starker Kontrast. Aus dem winterlichen Tasmanien in die Tropen!

Unterwegs in Tasmanien

In Hobart mieten wir ein kleines Auto, einen Nissan Micra, mit dem wir in den nächsten Tagen über die Insel düsen wollen. Außerdem buchen wir den Flug nach Cairns, wir werden am 8. Juli von Hobart nach Cairns fliegen. Wir haben also insgesamt etwa zwei Wochen Zeit auf Tasmanien.

Unser kleiner Mietwagen

Unser kleiner Mietwagen

Von Hobart aus geht es nach Norden. Wir schauen uns die alten Ruinen einer historischen Kohlenmiene an der Norfolk Bay an. Da man hier auf Tasmanien viel mit Sand- und Ziegelsteinen gebaut hat, ist noch einiges zu sehen. Die Gebäude stammen aus den 1830er Jahren und gehörten zum Straflager der Mine. Dabei handelte es sich um eine Strafkolonie innerhalb der Strafkolonie, hier kamen die Leute zum Arbeitseinsatz, die auch in Australien wieder mit dem Gesetz in Konflikt gekommen waren.

Ruinen der Strafkolonie

Ruinen der Strafkolonie

Wir fahren durch Richmond, hier gibt es eine schöne alte Brücke zu bewundern. Nahe Pyengana wandern wir durch Regenwald mit großen Farnbäumen zum höchsten Wasserfall in Tasmanien, den St Columba Falls.

Alte Brücke in Richmond

Alte Brücke in Richmond

Farnbäume nahe der St Columba Falls

Farnbäume nahe der St Columba Falls

Abseits der Küsten wird es nachts recht kalt. Unterwegs nach Launceston, der zweiten größeren Stadt der Insel nach Hobart, zeigt das Thermometer des kleinen Autos -4 Grad an. Es hat sich Raureif auf die Landschaft gelegt, wir steigen aus und machen ein paar Fotos.

Tasmanien im Frost

Tasmanien im Frost

Unsere Unterkünfte buchen wir über das Internet, meistens per booking.com oder airbnb. Die Qualität und der Preis schwanken dabei ein wenig. In Launceston verbringen wir zwei Tage in einem Doppelzimmer eines günstigen Hostels. Wir sind die meiste Zeit außerhalb des Zimmers, denn es hat keine Heizung. Für die Nacht gibt es elektrische Heizdecken im Bett. Na immerhin. Danach haben wir für drei Nächte ein Ferienhaus, das man auch mit 6 Personen bewohnen könnte. Hier fehlt es an nichts, außer am Internet. Da sind wir dann mal sehr bequem drei Tage offline. Sogar eine Waschmaschine haben wir hier. Und Filander – kleine Kängurus –  im Garten.

Zuviel Platz für uns?

Zuviel Platz für uns?

Nun soll es langsam wieder Richtung Hobart gehen. Zum nächsten, vorletzten Abschnitt der großen Reise.