Winton, Longreach, Emerald

Von Mount Isa fahren wir südöstlich in Richtung Longreach. Wir kommen hier in eine Gegend in der seit zehn Jahren zu wenig Regen fällt. Stellenweise ist nichts Grünes mehr zu sehen.

Dürre entlang der Straße

Dürre entlang der Straße

Der wenige Regen läuft vom Asphalt an die Straßenränder, wo der einzige zarte Grünstreifen wächst. Die Kängurus sind so ausgehungert, dass sie zum Fressen an die Straße kommen. Hier bringen Roadtrains und andere Fahrzeuge, die in der Dämmerung fahren, den Tod. Wir müssen zeitweise Slalom fahren zwischen den Kadavern. Als Folge sieht man ganze Wolken von Milanen und Raben, die sich von dem Aas ernähren. Diese sind aber schlauer als die Kängurus, sie weichen den Autos rechtzeitig aus.

Im Walkabout Creek Hotel

Im Walkabout Creek Hotel

Direkt an der Straße liegt das Walkabout Creek Hotel. In diesem Pub wurde Crocodile Dundee gedreht. Das Originalgefährt aus dem Film parkt vor der Tür. Der Pub selbst ist größtenteils ebenfalls noch original, innen wurde aber etwas umgebaut. Die Tochter der derzeitigen Eigentümer – sie haben den Pub erst vor einem Jahr gekauft – erzählt uns, dass der gesamte Pub früher weiter im Ort gestanden hat. Als das Geschäft dort nicht mehr so gut lief, hat man ihn komplett auf einen Truck geladen und an den Highway gefahren. Jetzt kommen die Leute direkt daran vorbei. Wo allerdings Paul Hogan geblieben ist, weiß keiner zu sagen.

Fahrbarer Untersatz von Crocodile Dundee

Fahrbarer Untersatz von Crocodile Dundee

In Winton gibt es einen musikalischen Zaun und das Waltzing Matilda Museum – die heimliche Nationalhymne Australiens. In Longreach besuchen wir das Quantas Gründer Museum. Hier erfährt man viel zur Geschichte dieser australischen Fluglinie und man kann eine Reihe von Flugzeugen besichtigen, sogar ein Jumbo Jet ist dabei.

In einer alten DC3 von Quantas

In einer alten DC3 von Quantas

Schließlich erreichen wir Emerald und haben das Outback damit so ziemlich hinter uns gelassen. Hier bereiten wir uns langsam darauf vor das Auto zu verkaufen. Wir wollen das nicht bis auf die letzte Minute schieben.

Mount Isa

Von Alice Springs fahren wir in drei Tagesetappen nach Mount Isa. Es liegt nicht viel an der Strecke und die wenigen Attraktionen haben wir bereits auf der Fahrt nach Alice Springs besichtigt. In Wycliffe trinken wir einen Kaffee. Das Rasthaus nennt sich die Ufo-Hauptstadt von Australien. Tatsächlich findet man eine Tankstelle mit grünen Männchen und innen allerlei Zeitungsartikel über Landungen von Außerirdischen. Man kann natürlich entsprechende Souvenirs kaufen oder einfach nur einen Kaffee trinken. Als wir losfahren läuft zwischen den Zapfsäulen der Tankstelle ein Emu herum, der schaut zwar irre aber nicht außerirdisch.

Frank trifft auf Alien

Frank trifft auf Alien

Die nächsten Übernachtungen finden auf Parkplätzen neben der Straße statt. Irgendwann überqueren wir die Grenze nach Queensland. Es ist der einzige Bundesstaat auf dem Festland, den wir noch nicht besucht haben. Die Uhr muss wieder einmal umgestellt werden, eine halbe Stunde weiter. Der Zeitunterschied nach Deutschland beträgt nun acht Stunden. Wir sind immer noch im Outback, allerdings treffen wir schon kurz nach der Grenze auf die erste Stadt: Mount Isa. Mount Isa ist – wieder einmal – eine Minenstadt. Hier geht es aber nicht um Gold oder Eisen, sondern um Silber, Kupfer, Blei und Zink. Die Mine liegt direkt neben der Stadt, die Schornsteine sind weithin sichtbar.

Blick über Mount Isa

Blick über Mount Isa

Wir bleiben eine Nacht auf einem der Campingplätze der Stadt, gehen abends in einen der Pubs und fahren am nächsten Tag noch kurz an den Lake Moondarra, einen Stausee nahe der Stadt. Hier fühlt sich das Wetter schon fast herbstlich an, warme Sonne und kühler Wind. Nach einem kurzen Spaziergang auf dem Damm brechen wir auf nach Longreach.

Staudamm am Lake Moondarra

Staudamm am Lake Moondarra

 

MacDonnell Ranges und Alice Springs

Wir machen in Alice zunächst nur kurz Station, um einzukaufen. Wir werden später nochmals zurück kommen. Wir fahren nach Osten, in die östlichen MacDonnell Ranges oder kurz East Macs, wie man hier sagt. Sie sind nicht so beliebt wie die West Macs, wahrscheinlich weil es keine Wasserlöcher zum Baden gibt. Die rauhe, rote Bergkette ist aber mindestens genauso schön. Wir bleiben zwei Nächte, die erste Nacht sind wir ganz allein. Elke hört nachts die Dingos heulen, tagsüber gehen wir in den Bergen wandern. Die Nächte sind ungewöhnlich kühl für uns, einen Morgen waren es nur zwölf Grad!

Wandern in den East Macs

Wandern in den East Macs

Nach den East Macs soll es in die West Macs gehen. Dazu müssen wir wieder durch Alice Springs. Hier besuchen wir die School of the Air. Schulkinder, die zuweit weg von einer Schule wohnen, werden von hier aus unterrichtet. Früher – daher der Name- erfolgte der Unterricht per Sprechfunk. Seit 2006 nutzt man das Internet. Aber durch die Luft geht es meist trotzdem noch, Internet im Outback geht meist nur mit eigener, großer Satelliten-schüssel. Die wird sogar von der Schule gestellt, zusammen mit einem Computer für jedes Kind! Wir können life den Unterricht sehen, in zwei der drei Studios kann man aus dem Besucherraum hinein sehen. Auf einem Computer sehen wir, was auch die Kinder sehen. Dazu gibt es allerlei Erklärungen. Dermaßen mit neuer Bildung versehen verlassen wir Alice in Richtung Westen.

Flussquerung in der Ormiston Gorge

Flussquerung in der Ormiston Gorge

Auch in den West Macs gehen wir wandern. Wir durchwandern die Ormiston Gorge der Länge nach in einer großen Rundwanderung. Nach zwei Tagen in den West Macs schlägt das Wetter um. Es wird kühl und beginnt zu regnen. Das ist eher ungewöhnlich im roten Zentrum. Wir fahren zurück nach Alice Springs und danach im Regen wieder Richtung Norden.

Übernachtung am tropischen Wendekreis bei Alice im Regen

Übernachtung am tropischen Wendekreis bei Alice im Regen

Weiter nach Süden

In Katherine entscheiden wir uns nicht weiter nach Norden zu fahren. In Darwin ist es noch heiß und schwül, in Katherine meinen wir bereits die Trockenzeit spüren zu können. Nächster Stopp sind die Bitter Springs im Elsey Nationalpark. Hier kommt warmes Wasser aus einer unterirdischen Quelle. Das Wasser ist kristallklar, Badeleitern führen ins Wasser. Man kann sich langsam ein kleines Stück den Fluss entlang treiben lassen. Am anderen Ende des Ortes gibt es eine zweite Quelle, die Rainbow Springs / Mataranka. Die Quelle hier wirkt fast schon künstlich, wie ein Swimming-Pool unter Palmen.

Quelle bei Mataranka

Quelle bei Mataranka

Nach einer Übernachtung im Nationalpark fahren wir weiter nach Süden. Die Nächte werden tatsächlich kühler. Wir halten am ältesten Pub im Territorium in Daly Waters. Wir bestellen zwei Barra Burger. Die Burger sind mit Barramundi und Damper zusammen gebaut. Barramundi ist ein sehr leckerer Fisch aus dem tropischen Australien, Damper ist einfaches, selbst gebackenes Brot nach australischem Rezept.

Im Pub von Daly Waters

Im Pub von Daly Waters

Nächster Stopp: Devils Marbles. Diese durch Erosion geschaffenen Murmeln bestehen aus Granit. Es gibt einen kleinen Campingplatz, also bleiben wir gleich da. Abends machen wir noch einen Rundgang, schließlich sollen die Marbles bei Sonnenuntergang besonders gut aussehen. Wir treffen eine Frau, die ihren Wagen aus dem Reservekanister betanken möchte. Der 20-Liter Kanister ist reichlich schwer, leider fehlt der Griff an der Seite. Wir helfen und packen das Ding mit an, so gelingt das Tankmanöver. Sie erzählt uns, dass die Marbles für die Aboriginals eine besondere Bedeutung haben. Sie sind ein Bereich, der den Frauen vorbehalten ist. Kein Mann würde es wagen hier zu übernachten. Die Geister würden ihn einfach mitnehmen. Für Europäer – sie meint Weiße – wäre es aber wohl ok. Morgens sind wir beide noch da. Wir können weiter fahren. Wir haben beschlossen Darwin gegen Alice Springs zu tauschen. Also geht es weiter nach Süden!

Elke stemmt die Murmeln auseinander

Elke stemmt die Murmeln auseinander

Noch 'ne Murmel

Noch ’ne Murmel

Katherine

Unweit der Stadt Katherine gibt es den Nitmiluk Nationalpark. Dieser hat zwei Zugänge, wir fahren zunächst zu den Edith Falls etwas weiter nördlich. Der relativ große See unterhalb der Fälle ist gesperrt – Krokodile.

Edith Falls - See mit Krokodilen

Edith Falls – See mit Krokodilen

Aber Krokodile können keine Wasserfälle hinauf schwimmen, und so unternehmen wir eine Wanderung zum Sweetwater Pool, der etwa dreieinhalb Kilometer flussaufwärts liegt. Wir sind hier ganz allein, alle anderen sind wohl nur zum ersten Becken oberhalb der Fälle gewandert.

Sweetwater Pool

Sweetwater Pool

Nach zwei Tagen geht’s weiter zur Katherine Gorge, ein Schluchtensystem am Katherine River. Hier sind wir bereits 1996 auf unserer ersten Australienreise gewesen. Damals hatten wir gesagt, dass wir noch mal wiederkommen wollen, um eine Kanutour durch die Schluchten zu unternehmen. Nun, jetzt sind wir da – nur es finden keine Touren statt. Wegen – richtig – Krokodilen. Na, denn halt der Hubschrauberrundflug. Wir sind noch nie mit einem Hubschrauber geflogen, hier bietet sich die Möglichkeit.

Blick auf den Katherine River

Blick auf den Katherine River

Morgens um halb neun geht es los. Wir müssen unser Gewicht angeben und uns erklären lassen, wie man bei einer Notlandung nicht in den Propeller läuft. Wir sind nur zu dritt. Tom, der Pilot, Elke und Frank. Der vierte Sitz bleibt leer. Frank nach vorne zum Piloten, Elke nach hinten. Tom freut sich, dass wir noch nie Hubschrauber geflogen sind. Da könne er ja fliegen wie ein Idiot.

Blick von der Rückbank

Blick von der Rückbank

Der Hubschrauber ist klein, es ist etwas enger als in einem Kleinwagen. aber die Fenster sind VIEL größer. Vorne kann man sogar nach unten schauen. Wir schweben los, die Kette der Schluchten entlang. Nach der zehnten Schlucht landen wir auf einem Felsplateau. Wir steigen aus und machen einen kleinen Rundgang. Tom entdeckt ein paar Wasserbüffel an einem nahen Tümpel. Dann geht es wieder los. Die Plätze werden getauscht – jetzt sitzt Elke vorn. Der Flug ist natürlich viel zu kurz. Aber ein aufregendes Erlebnis!

Landung in der Wildnis

Landung in der Wildnis

Lake Argyle

Von Halls Creek geht’s nach Kununurra. Hier geben wir uns dem Wetter geschlagen und mieten uns für zwei Nächte eine sog. Cabin, d.h. eine kleine Hütte auf dem Campingplatz mit Toilette, Dusche, Küchenecke und KLIMAANLAGE. Wir nutzen die Zeit gut aus und sind fast nur drinnen. Endlich mal wieder mit Bettdecke schlafen!

Unsere Cabin in Kununurra

Unsere Cabin in Kununurra

Dermaßen ausgeruht fahren wir weiter zum Lake Argyle. Dieser Stausee ist der größte Süßwassersee in Australien. Hier verbringen wir die Osterfeiertage. Wir mieten uns ein Kanu und erkunden den See. Der See hat eine Fläche von etwa 1000km2, ist also etwas größer als Hamburg. Somit sehen wir nur einen sehr kleinen Teil der Nordseite.

Hier wird der Ord River gestaut und bildet den See

Hier wird der Ord River gestaut und bildet den See

Salzwasserkrokodile gibt es im See keine, man darf gefahrlos schwimmen gehen. Der Kanuverleiher sagt uns, dass man das Seewasser trinken kann. Abends essen wir Fish & Chips, der Fisch kommt aus dem See, ein Silver Cobbler.

Boote gibt es auf dem See nur sehr wenige. Nur drei Segelyachten! Und alle privat :-(

Boote gibt es auf dem See nur sehr wenige. Nur drei Segelyachten! Und alle privat 🙁

Nach zwei schönen Tagen am See brechen wir wieder auf. Nach über einem Vierteljahr in Westaustralien überqueren wir die Grenze ins Northern Territory.

Broome

Broome ist ganz anders als Port Hedland. Die Stadt hat ihre Geschichte in der Perlenfischerei. Auch heute werden bei Broome noch Perlen gezüchtet. Entsprechend multikulturell ist die Stadt, verschiedene Volksgruppen haben sich in der Vergangenheit an der Perlentaucherei beteiligt. Es gibt ein chinesisches Viertel, einen chinesischen und einen japanischen Friedhof. Die Stadt hat ein angenehmes, tropisches Ambiente. Die vielen tropischen Pflanzen wurden von den Schiffen aus Asien mitgebracht, mit denen man die Perlen transportiert hatte.
Wir besuchen die Willie Creek Perl Farm. Die Straße dorthin ist so sandig, dass wir uns vom Tourbus abholen lassen müssen. Die Farm hat 280.000 Austern, die alle regelmäßig gereinigt und gepflegt werden müssen. Uns wird genau erklärt, wie es funktioniert mit der Perlenzucht und worauf man bei Perlen achten muss. Eine kleine Bootstour ist auch dabei, die drei Krokodile, die hier leben, sehen wir aber nicht.

Die Austern in der Farm werden in diesen Gittern gehalten

Die Austern in der Farm werden in diesen Gittern gehalten. Das häufige Herausziehen aus dem Wasser gibt Kraft, wie man sieht!

Krokodile in ausreichender Anzahl gibt es dagegen im Wilderness Wildlife Park. Jede Menge Salzwasserkrokodile, und jeweils ein Gehege mit Süßwasserkrokodilen und mit amerikanischen Aligatoren. Die Aligatoren gehören natürlich nicht nach Australien, zur Sicherheit hat die Farm nur männliche Tiere, so kann nicht ungeplanter Nachwuchs entstehen und entkommen.

Der Höhepunkt ist natürlich die Fütterung. Zunächst wird einiges zu den Tieren erzählt, dann darf jeder mal ein Krokodil in die Hand nehmen. Den etwa einjährigen Salzwasserkrokodilen sind zur Sicherheit die Mäuler mit Gummis zusammen gehalten – auch die kleinen können sich schön im Finger verbeißen. Die Tiere sind recht kalt, keine Warmblüter halt. Danach werden die großen gefüttert. Ein totes Huhn verschwindet einfach so – gekaut wird nicht.

Frank mit Krokodil

Frank mit Krokodil

Elke mit Krokodil

Elke mit Krokodil

In Broome gehen wir auch ins Kino. Angeblich das älteste Gartenkino der Welt. Die Leinwand steht im Freien hinter einer kleinen Rasenfläche. Man kann wahlweise ganz im Freien oder unter einer offenen Überdachung sitzen. Während der Vorstellung sieht man die Sterne über der Leinwand und einmal auch ein startendes Flugzeug vom nahen Flughafen. Auf der Leinwand sitzen kleine Geckos, die sich von den bunten Farben nicht stören lassen – sie fallen aber kaum auf.

Unterwegs im Kajak

Unterwegs im Kajak

Insgesamt bleiben wir vier Tage. Eine kleine Kajaktour unternehmen wir noch. Diesmal gibt’s keine Kenterung. Während der Tour bewundern wir den großen Tidenhub, es können etwa zehn Meter werden. Der Strand, von dem wir gestartet sind, ist weg als wir zurück kommen. Nach Derby ist hier der größte Tidenhub in Australien. Tja, und da geht es als nächstes hin, nach Derby.

Nach Hause telefonieren….

Tja, so ist das Los des Reisenden, kaum ist er da, da will er schon wieder nach Hause telefonieren. Anders als E.T. Sind wir zwar freiwillig in Australien gestrandet, der Wunsch nach Hause zu telefonieren scheint aber ähnlich groß.

Anders als E.T. konnten wir uns aber auf diese Situation vorbereiten. Auch sind die Zeiten vorbei, zu denen Interkontinentalgespräche gleichbedeutend mit finanziellem Ruin waren.

Eine gute Hilfe für die Vorbereitung ist die Webseite von Reisebine. Hier werden über den australischen Partner Mojoknows verschiedene SIM-Karten fürs Mobiltelefon und für Datengeräte (mobile Router, Surfstick, Tablet etc.) verkauft. Es gibt auch eine schöne Übersicht. Wir haben uns vor der Abreise die „Naked SIM“ nach Deutschland schicken lassen. Somit konnten wir bereits ab dem ersten Tag in Australien telefonieren. Bei dieser Karte sind insbesondere die Telefonate nach Deutschland (6 australische Cent pro Minute) sehr günstig. Noch am Ankunfsabend haben wir die Karte in Elkes iPhone gesteckt und nach Deutschland telefoniert. Hat sofort funktioniert!

Anders als Deutschland hat Australien nur drei Mobilfunkbetreiber: Telstra, Vodafone und Optus. Unsere „Naked SIM“ kommt vom Anbieter Amaysim, der das Optus-Netz verwendet. Das ist günstig, hat aber nicht die beste Netzabdeckung. Außerhalb größerer Orte zu telefonieren kann da schon schwierig werden. Gleiches gilt natürlich für die angebotenen Datenpakete, die man auch nur nutzen kann, wenn man „Empfang hat“. Vodafone haben wir nicht ausprobiert, soll aber ähnlich wie Optus sein. Bleibt also nur noch Telstra. Das ist der privatisierte ehemalige staatliche Telefonanbieter, wie bei uns die Telekom. Telstra hat mit Abstand das beste Netz. Wenn man überhaupt Empfang hat, dann mit Telstra. Natürlich ist Telstra teurer als die anderen, aber auch Telstra lässt weitere Anbieter ins eigene Netz. Eine davon fanden wir besonders interessant: Aldi! Wir haben uns einfach bei Aldi eine SIM für fünf Dollar gekauft. Leider gibt es in den Läden nur Standard SIM und Micro SIM, eine Nano SIM muss man per Post bestellen. Die Datenpakete sind günstig (3GB für 30$), nur LTE ist momentan gesperrt. Da das außerhalb der Metropolen eh nicht verfügbar ist, macht das nichts.
Unser kleiner Mobilrouter kann das sowieso nicht.

Unser mobiler Router: Huawei xxx

Unser mobiler Router, ein Huawei

Wir haben dann bei der Durchquerung der Nullarbor festgestellt, dass Aldi nicht das komplette Netz von Telstra verwendet. Wir waren offline, obwohl zumindest die Roadhouses von Telstra versorgt werden. Telefonieren ging auch nicht, wir haben dann die gute, alte Telefonzelle benutzt, was auf die Dauer aber zu teuer ist. Also musste noch eine SIM her, diesmal eine von Telstra selbst.
SIM-Karten kaufen ist in Australien übrigens ganz einfach – man bekommt sie im Supermarkt! Die Telstra-SIM gibt’s für 2 Dollar bei Woolworth. Dann ist allerdings noch kein Guthaben ‚drauf. Das lädt man dann online per Kreditkarte oder PayPal. Identifizieren muss man sich auch einmalig, das funktioniert bei Ausländern über die Reisepassnummer. Als Postadresse nimmt man beispielsweise das Hotel in dem man anfangs mal übernachtet hat.
Mit Telstra geht’s nun tatsächlich besser, allerdings ist es auch teurer, so dass wir je nach Bedarf wechseln. Trotzdem werden die Funklöcher hier im Norden von Australien größer. Wenn Ihr also nichts von uns hört, sind wir mal wieder „off“…

Port Hedland

In Port Hedland treffen wir wieder auf die Küste. Eine große Hafenstadt, hier wird das ganze Eisenerz nach Asien verschifft. Schön ist die Stadt nicht, wir bleiben auch nur eine Nacht.

Blick auf Port Hedland

Blick auf Port Hedland

Wir kaufen ein und füllen unser Wasser auf. Weiter geht es nach Broome. Auf der Strecke dazwischen ist praktisch nichts. Westlich von uns befindet sich der 80 Mile Beach, der aufgrund von Quallen aber nicht zum Baden zu empfehlen ist. Wir schauen nur einmal kurz vorbei.

Parken im Schatten

Parken im Schatten

Unterwegs wird jeder Schatten genutzt, so gut es geht.

Karijini-Nationalpark

Die Reise nach Norden geht weiter. Viel Outback, wenig zu sehen auf der Strecke. Es ist allerdings ungewöhnlich grün, es hatte geregnet noch vor kurzer Zeit. Wir kommen durch Newman, eine Minenstadt. In der Gegend wird Eisenerz abgebaut. Newman ist nicht älter als wir, die Stadt wurde erst in den 60er Jahren aufgebaut. Viel zu sehen gibt es nicht, nach einem Blick vom Radio Hill über die Stadt fahren wir weiter.

Blick vom Radio Hill in Newman

Blick vom Radio Hill in Newman

Außer den Minen gibt es in der Gegend nicht viel. Aber die Minen bestimmen das Geschehen. Es gibt eine private Eisenbahnlinie nach Port Hedland und private Flughäfen bei den Minen. Auf dem Highway treffen wir auf Transporte aller Art. Wir müssen öfters am Straßenrand halten, weil mal wieder ein Transport in Übergröße kommt. Der braucht dann die ganze Straße in voller Breite. Man sieht Häuser, Brückenteile, Minen-Maschinen. Alles auf Road Trains „geschnallt“. Die normalen Roadtrains donnern hier auch lang, gut 50 Meter lang mit bis zu vier Anhängern.

Da kommt was Dickes auf uns zu

Da kommt was Dickes auf uns zu

Eine richtige Abwechslung für uns ist der Karijini-Nationalpark. Er liegt etwas westlich des Highway. Wir wandern in eine der Schluchten, die Dales Gorge, hinab. Hier fließt ein kleiner Fluss, der aus unterirdischen Quellen gespeist wird und immer Wasser hat. Durch die hohen Wände der Schlucht und die Bäume, die neben dem Fluss wachsen, ist es relativ kühl. Flughunde leben hier und Farne wachsen neben kleinen Wasserfällen. In kleinen Fels-Pools kann man baden. Ein richtiges kleines Paradies im trockenen Outback. Nach zwei Tagen fahren wir wieder weiter.

fern_tree_pool

Badestelle am Fern Tree Pool