Rund um Melbourne

Mit unserer Berichterstattung sind wir etwas in Verzug gekommen, es ist wie bei den Rentnern: je mehr Freizeit man hat, desto weniger Zeit hat man 😉

Daher hier der Schnelldurchlauf: von Walhalla sind wir in den Tarra Bulga Nationalpark gefahren. Dort sind wir durch die Regenwaldreste gewandert, die noch erhalten geblieben sind.

Aufgrund des schlechten Wetters haben wir uns dann für Melbourne entschieden. Wir haben etwas außerhalb der Stadt übernachtet und sind dann mit der Bahn in die Stadt gefahren. Melbourne hat keinen so schönen Hafen wie Sydney und auch keine so auffälligen Gebäude wie die Harbour Bridge oder die Oper. Dafür strahlt die Stadt einen ganz anderen Charakter aus. Sie ist einerseits wesentlich asiatischer geprägt, viele Chinesen leben seit den Zeiten des Goldrausches in der Stadt. Andererseits ist die Stadt auch viel europäischer als Sydney. Es gibt große griechische und italienische Gemeinden. Melbourne soll nach Athen und Tessaloniki die meisten griechischen Einwohner haben.

Melbourne bestitzt ein großes Straßenbahnnetz. Hier die kostenlose Ringlinie 35

Melbourne bestitzt ein großes Straßenbahnnetz. Hier die kostenlose Ringlinie 35

Wir besuchen die Stadt insgesamt zwei Mal und laufen durch Chinatown, am Yarra entlang und durch das griechische Viertel. Zwischendurch besuchen wir die Mornington Peninsula, die Port Phillip – die große Bucht vor Melbourne – vom offenen Meer trennt.

Chinatown

Chinatown

In Walhalla sind wir von Beth und John eingeladen worden. Sie wohnen in Mooroolbark, einem Stadtteil von Melbourne. Wir nehmen die Einladung an und bleiben schließlich drei Nächte. Gemeinsam besuchen wir Healsville Sanctuary, einen Tierpark, in dem es nur einheimische, australische Tiere gibt. Es gibt verschiedene Vorführungen mit Schnabeltieren, Tasmanischen Teufeln und australischen Vögeln. Alle sind sehr gut, in der Vogelshow fliegen die Vögel unter freiem Himmel nur knapp über die Köpfe der Zuschauer hinweg.

Cockatoo auf der Flugshow in Healsville

Cockatoo auf der Flugshow in Healsville

Beth und John kümmern sich rührend um uns. Während unserer Zeit bei den beiden holen wir ein bei E-Bay bestelltes Solarpanel (davon später mehr) für unseren kleinen Toyota-Bus bei der Post in Melbourne ab. Leider funktioniert es nicht. Man hätte es wohl zurück schicken müssen. Sehr umständlich für uns, da wir keine feste Adresse haben. Doch John und Sohn Steven sind sofort an der Sache dran. John hat vor seiner Pensionierung über 25 Jahre für Siemens als Ingenieur gearbeitet. Und er ist ein Bastler im besten Sinne. Es gibt wohl kaum etwas, das er nicht reparieren kann. Eines seiner Hobbies ist eine Modellbahnanlage, die ein ganzes Zimmer einnimmt. Aber das ist eine ernsthafte Sache, kein Spielzeug! Hier wird genau nachgebildet, wie man bis in die 70er Jahre in Deutschland Züge gesteuert hat. Man muss also die entsprechenden Fahrstraßen und SIgnalwege schalten, wie dies damals in den Stellwerken gemacht wurde. Die Orte auf der Anlage sind deutsche Fantasienamen, der Ort in den Bergen heißt „Bügelbrett“. Nun, die Unterlage, auf der Schienen und Häuser stehen, sieht tatsächlich so aus!

Hier wird repariert!

Hier wird repariert!

Der Fehler beim Solarpanel ist schnell gefunden. Der Kontakt zwischen dem Laderegler am Panel und dem Ladekabel funktioniert nicht. Die eigentliche Reparatur ist auch schnell vorgenommen, das Kabel wird vernünftig verlötet. Am nächsten Vormittag werden dann noch einige Verbesserungen vorgenommen. Die Kabel werden so umgebaut, dass wir das Panel einfach einstecken können. Außerdem wird noch der Verschluss repariert, John biegt eigens eine Feder dafür zurecht. Und eine kleine Halterung aus Holz für den Transport baut er uns auch noch. Wir wissen gar nicht, was wir sagen sollen! Und während der ganzen Zeit werden wir vorzüglich von Beth bekocht und dürfen auch noch unsere Wäsche waschen! Elke fand das Hähnchen-Geschnetzelte so gut, dass sie sich von Beth das Rezept hat geben lassen. Bei der Abfahrt versprechen wir in Kontakt zu bleiben.