Nachdem wir am Samstag die Oper besichtigt hatten, wollten wir – wieder einmal – nach Büchern schauen. Wir hatten uns die letzten Tage immer wieder auch nach dieser Liste hier gerichtet.
Wir beschließen also vom Circular Key bis nach Newtown zu laufen. Das sind schon ein paar Kilometer. Zuerst geht es zu Kinokniuya, ein großer japanischer Buchladen. Natürlich ist die Buchkette japanisch, nicht die Bücher. Obwohl es eine große Abteilung mit japanischer Literatur geben soll. Der Laden ist groß, der größte Buchladen, der uns bisher untergekommen ist. Die Reisebuchabteilung ist besser sortiert als alles, was wir bisher gesehen haben. Hier kaufen wir einen Reiseführer über Australien und einen Wanderführer zu New Sourth Wales.
Wir laufen aus der City durch Redfern. Dies war lange das Armenviertel der Stadt. Mittlerweile sind zumindest teilweise deutliche Spuren der Gentrifizierung zu sehen. Das Viertel ist aber auf jeden Fall ein deutlicher Kontrast zur angrenzenden City. Unser Ziel befindet sich aber noch einen Stadtteil weiter, in Newtown.
Wir haben Gould’s Book Arcade beinahe übersehen, der Laden ist recht unauffällig in einem alten Haus untergebracht. Geht man aber hinein, dann wird man fast erschlagen von all den Büchern. Es gibt – wirklich – keinen Winkel in diesem Haus, in dem nicht ein paar Bücher (oder Schallplatten und Videos) liegen. Lange enge Gänge, man kommt hier nur einzeln durch.
Die Inhaberin, die Tochter des 2011 verstorbenen Gründers Bob Gould, der dem Laden seinen Namen gab, thront an ihrem Tisch über der Verkaufsfläche. Möchte man etwas fragen oder bezahlen, so muss man von unten zu ihr hochschauen.
Die Bücher sind zwar grundsätzlich geordnet, innerhalb der einzelnen Regale sind sie aber nicht wirklich durchgehend sortiert. Man muss teilweise schon sehr lange suchen, bis man einen Bereich tatsächlich „durchgearbeitet“ hat.
Immerhin, wir finden hier ein Buch über australische Nationalparks, etwas was wir in allen anderen Buchläden vergeblich gesucht haben. Insgesamt kaufen wir drei Bücher, nachdem wir wohl weit über eine Stunde dort gewesen sind. Die Inhaberin findet es „cool“, dass wir aus Deutschland bis in ihren Laden gefunden haben. Sie gibt uns drei Dollar Nachlass auf unsere drei Bücher.