Chaitén und Parque Pumalín

Chaitén ist unsere letzte Station auf dem patagonischen Festland bevor es zur Insel Chiloé gehen soll. Die Fähre zur Insel mussten wir lange im Voraus buchen, wir sind auf den 20.2. „festgenagelt“. Wir sind recht früh dran und haben somit noch ein paar Tage Zeit. Das Wetter ist leider momentan sehr regnerisch – nicht ungewöhnlich für Patagonien – aber wir hatten bisher mehr Glück gehabt.

Das mit dem Camping lassen wir daher. Wir wohnen 3 Tage in Chaitén in einer Cabaña, dann nochmal zwei Tage etwas nördlich in Santa Barbara.

Nalca vor der Cabaña: die werden hier ziemlich groß!

Auch Chaitén ist von einer Naturkatastrophe betroffen. Im Jahre 2008 brach hier der gleichnamige Vulkan aus. Von dem hatte bis dahin kaum jemand gehört, ausgebrochen war er in geschichtlicher Zeit jedenfalls vorher noch nicht. Der Ort musste evakuiert werden, in Folge des Ausbruchs bahnte sich der Rio Blanco ein neues Flussbett mitten durch den Ort – die Stadt wurde in zwei Teile zerschnitten. Die Regierung wollte den Ort aufgeben und weiter nördlich in Santa Barbara ein neues Chaitén aufbauen. Die Bewohner aber waren stur und kehrten in ihren zerstörten Ort zurück und fingen selbst an ihn wieder aufzubauen. Die Regierung hat dann irgendwann eingelenkt und Chaitén wurde und wird an der alten Stelle wieder aufgebaut. Anders als im bereits erwähnten Villa Santa Lucia passiert hier tatsächlich etwas, momentan wird hier heftig gebaut. Allerdings ist der Ausbruch ja auch erst 12 Jahre her…

Hier rauchen nicht die Köpfe, sondern der Vulkan Chaitén

Zum Vulkan sind wir hinauf gewandert, eine beliebte, aber recht anstrengende Wanderung. Er raucht heute noch immer vor sich hin…

Auch im Nationalpark Pumalín sind wir unterwegs. Aufgrund des Regens leider nicht so viel wie wir das wollten, aber na ja. Dieser Park wurde ebenfalls vom Ehepaar Tompkins gegründet, wie auch der Park Patagonia, den wir ja schon besucht hatten. Hier gibt es u.A. sehr alte und seltene Bäume zu sehen: Patagonische Zypressen. Die Exemplare hier sind bis zu 3600 Jahre alt!

Patagonische Zypressen

Morgen geht es dann per Autofähre zur Insel Chiloé.

4 Gedanken zu „Chaitén und Parque Pumalín

  1. Ui, ich habe ein paar Berichte über den Chaitén-Ausbruch gelesen. Vulkane sind für mich hier sowas von exotisch…
    Ich versuche mir vorzustellen, wie so ein Vulkan wohl riechen mag, wenn er so vor sich hin raucht…
    Ich wünsche Euch jedenfalls viel Sonnenschein auf der Weiterreise 🙂

  2. Olfaktorisch haben wir den Vulkan leider nicht wahrgenommen. Vielleicht war die Windrichtung einfach ungünstig.
    Das Wetter wird auch gerade besser, liebe Grüße
    Elke und Frank

  3. Erstaunlich. Ich hätte gewettet, dass dort alles nach „Pech & Schwefel“ und geschmolzenen Steinen röche… ich meine ALLES. Na ja, so roch es wenigstens nicht unangenehm 😉

    • Na, man kommt nicht direkt an den Krater. Man steht auf dem Bergrücken gegenüber und ist noch mindestens 1km weg.

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