Stirling Range Nationalpark

Nach dem Wave Rock sind wir wieder nach Süden in Richtung Küste gefahren. Durch die flache Landschaft mit Getreidefeldern und Salzseen taucht mit einmal eine Gebirgskette auf – die Stirling Range.

Stirling Range aus der Entfernung

Stirling Range aus der Entfernung

Dort gibt es auch den Gipfel Bluff Knoll, der mit 1.095 Metern die höchste Erhebung hier im Südwesten Westaustraliens ist. Die Wanderung hinauf ist sehr beliebt, es gibt einen großen Parkplatz und die Straße dorthin ist geteert.
Wir wandern auch hinauf – es sind zwar nur 3,1 km hinauf, aber die sind ziemlich steil. Aber mit den Wanderstöcken geht es einfacher.
Der Blick von oben ist super – der Aufstieg hat sich gelohnt.

Auf dem Gipfel des Bull Knoll

Auf dem Gipfel des Bluff Knoll

Am nächsten Tag wandern wir den Mount Trio hinauf, der nur noch 856 Meter hoch ist. Aberr auch von hier kann man die Salzseen in der Umgebung erspähen.

Die Umgebung von Mount Trio

Die Umgebung von Mount Trio

Nun geht es weiter zur Küste.

Wave Rock

Von Cape Le Grand aus geht’s für zwei Tage in den Cape Arid Nationalpark. Auch hier bestimmen Granitfelsen und weiße Sandstrände das Bild. Allerdings ist es hier deutlich ruhiger, der Park liegt etwas abseits.

Cape Arid Nationalpark

Cape Arid Nationalpark

Danach wechseln wir zurück in unsere Hauptreiserichtung, nach Westen. Nach einem Boxenstopp in Esperance zum Tanken und Einkaufen geht es bis zum Stokes Inlet. Auch dies ist ein kleiner Nationalpark. Wie für fast alle Nationalparks in Westaustralien muss man eine Eintrittsgebühr bezahlen, üblicherweise 12$. Wir haben uns allerdings bereits in Kalgoorlie-Boulder die Jahreskarte für 88$ gekauft, so dass wir in Westaustralien keine Eintrittsgebühren mehr zahlen müssen.

WA Parkticket

WA Parkticket

Das Stokes Inlet ist eine Flussmündung, die durch eine Sandbarriere vom Meer getrennt ist. Die Barriere öffnet sich nur alle paar Jahre einmal, so dass sich am Inlet ein eigenes Ökosystem entwickelt hat. Hier findet man viele Zamia, eine Pflanze, die wie eine Palme aussieht, wohl aber noch aus Zeiten des Urkontinents Gondwana stammt.

Zamia

Zamia

Nach zwei Tagen am Stokes Inlet geht es wieder in Landesinnere – zum Wave Rock. Sobald wir die Küstenregion verlassen merken wir deutlich, wie es heißer wird. Die Temperaturen im Inneren sind gut 10 Grad höher. An diesem Tag erreichen wir etwa 40 Grad.

Waverock - Welle aus Granit

Waverock – Welle aus Granit

Der Wave Rock sieht wie eine in Granit gegossene Welle aus. Sie ist durch Erosionsprozesse entstanden. In der Umgebung gibt es noch einige andere durch Erosion entstande Formationen, wie zum Beispiel das gähnende Flusspferd. Zum Glück ist die Temperatur über Nacht um ca. 20 Grad gefallen, so dass wir uns alles bei angenehmen Temperaturen anschauen können.

Im Rachen des Flusspferdes

Im Rachen des Flusspferdes

Cape Le Grand Nationalpark

Nach einer Übernachtung in Esperance – das Auto hat neues Öl bekommen – geht es wieder ein kleines Stück nach Osten, in den Cape Le Grand Nationalpark. Es soll hier die schönsten Strände in Westaustralien geben.
Die Brandung hat den hier vorherrschenden Granit in sehr feinen, tatsächlich weißen Sand zermahlen. Das ergibt zusammen mit dem Meer ein Bild von weißen Sandstränden mit türkisfarbenen Meer.

Lucky Bay - Cape Le Grand Nationalpark

Lucky Bay – Cape Le Grand Nationalpark

Zum Baden sind die Strände momentan leider nicht zu empfehlen, man hat hier kürzlich Haie gesichtet. Da wir nicht als Fischfutter enden wollen, verzichten wir also lieber.

Achtung Haie

Achtung Haie

Cape Le Grand ist sehr beliebt bei Touristen und auch den Einheimischen. Momentan macht sich bemerkbar, dass in Australien die großen Weihnachts- und Sommerferien sind. Die Campingplätze im Park sind sehr voll. Wir bekommen einen Platz in Lucky Bay. Hier gibt es sogar ein kleines, mobiles Café am Strand und Kängurus kommen bis an den Strand.

Hier gibt's heißen Kaffee - es windet mal wieder recht stark

Hier gibt’s heißen Kaffee – es windet mal wieder recht stark

Känguru am Strand

Känguru am Strand

Wir unternehmen eine Wanderung entlang der Buchten und besteigen den Frenchman’s Peak, einen Granitberg mit einer spektakulären Höhle direkt unterhalb des Gipfels. Man kann durch den Gipfel durchsehen, die Höhle ist nach zwei Seiten offen.

Frenchman's Peak

Blick vom Frenchman’s Peak

Nach zwei Tagen brechen wir wieder auf und fahren noch etwas weiter nach Osten.

Eyre Halbinsel

Die Weihnachtswoche haben wir auf der Eyre-Halbinsel in Südaustralien verbracht. Am heiligen Abend gab es ein Picknick am Strand in Whyalla. Danach sind wir weiter nach Süden gefahren, bis zum Double Creek in der Nähe von Tumby Bay.

Picknick am Heiligen Abend am Strand in Whyalla

Picknick am Heiligen Abend …

... am Strand in Whyalla

… am Strand in Whyalla

Unsere Weihnachtsanrufe haben wir aus einer Telefonzelle in Tumby Bay gemacht – unser Mobiltelefon wollte in Tumby Bay nicht funktionieren. Dabei saß neben uns ein Pelikan auf einer Straßenlampe und hat sich in aller Ruhe das Gefieder geputzt. Die Lampe hat es ausgehalten.

Pelikan auf Straßenlampe

Pelikan auf Straßenlampe

Am Double Creek haben wir den ersten Weihnachtstag verbracht. Außer einem Paar aus Westaustralien und einem – weiteren – Pelikan war niemand da. Wir haben Weihnachten einen langen Strandspaziergang gemacht.

Strand bei Tumby Bay

Strand bei Tumby Bay

Von Tumby Bay ging es nach Port Lincoln und dann in den Lincoln Nationalpark. Dort haben wir zwei weitere Tage verbracht und konnten das erste Mal im Meer schwimmen gehen, es ist mittlerweile warm genug. Dann kauften wir auf dem Rückweg in Port Lincoln groß ein. Es sollte schließlich bald durch die Nullabor gehen, da gibt es auf 1.200km keinen Supermarkt. Aber zunächst fuhren wir die Eyre-Halbinsel die Westküste nach Norden hoch: Baird Bay, Streaky Bay, Smoky Bay. Murphy’s Haystacks statteten wir bei dieser Gelegenheit einen Besuch ab, die Granitfelsen wurden vor längerer Zeit von einem Reisenden für Heustapel gehalten.

Murphy's Haystacks - aus der Nähe betrachtet ganz sicher kein Heu

Murphy’s Haystacks – aus der Nähe betrachtet ganz sicher kein Heu

Unsere Fahrt über die Eyre Halbinsel endet in Ceduna noch im alten Jahr. Wir tanken ein letzes Mal auf, bevor es in die Nullarbor geht.

Flinders Ranges

Vom Barossa Valley ging es weiter nach Norden in die Flinders Ranges. Die Flinders Ranges sind eine Bergkette, die sich über eine Länge von fast 500km in Nord-Süd-Richtung erstreckt. Es ist die längste Bergkette in Südaustralien. Wir treffen zunächst auf das Südende der Flinders. Im Süden sind die vereinzelten Berge noch von ausgedehnten Getreidefeldern umgeben. Der höchste Berg im Süden ist der Mount Remarkable, dem wir einen Besuch abstatten. Rund um Mount Remarkable gibt es einen eigenen Nationalpark, der allerdings relativ klein ist. Hier wandern wir auch durch die Alligator Gorge. Viel los ist nicht, die Australier müssen sich aufs Weihnachtsfest vorbereiten und außerdem ist es mittlerweile recht heiß geworden.

In der Alligator Gorge, Mount Remarkable Nationalpark

In der Alligator Gorge, Mount Remarkable Nationalpark

Etwas nördlich des Nationalparks queren wir die Goyder’s LineGeorge Goyder hat in Südaustralien im Jahre 1865 eine Linie durch den Bundesstatt gezogen, die bestimmen sollte bis wo noch Ackerbau möglich und wo es zu trocken dafür ist. Viele Farmer ignorierten die Linie. Doch Goyder sollte Recht behalten, verfallene alte Farmhäuser nördlich der Linie zeugen davon. Heute wird an Goyder mit mehreren kleinen Monumenten erinnert. Wie zu erwarten, sieht man tatsächlich weiter nördlich kaum noch Ackerbau, das Land scheint nur noch den Schafen, Känguruhs – wir sehen hier das erste Mal die großen roten – und Emus zu gehören. Wohl das erste Mal auf unserer Reise kommen wir so langsam nach Outback Australia!

Aussichtspunkt im Wilpena Pound

Aussichtspunkt im Wilpena Pound

Wir fahren weiter in die Central Flinders, in den Flinders Ranges National Park. Hier geht es zunächst zum Wilpena Pound, einer Bergformation, die wie ein großer Krater wirkt. Es handelt sich allerdings nicht um einen Krater, sondern um nur um eine besondere geologische Formation. Wir verbringen hier zwei Tage und wandern in den „Krater“. Wilpena Pound ist ein Ressort. Hier gibt es alles: Internet, Restaurant, Cafe, Supermarkt, Tankstelle, Strom, Mobilfunkempfang. Zivilisation in der Wildnis. Die nächsten drei Tage fahren wir ca. 50km weiter nach Norden in den Park hinein. Die Straßen sind nicht asphaltiert, aber laut Auskunft für alle Fahrzeuge geeignet. Stimmt – allerdings müssen wir manchmal recht langsam fahren, damit unser kleiner Bus uns das nicht übel nimmt. Aber es geht.

Wandern mit Fliegenschutz

Wandern mit Fliegenschutz

Es ist heiß und die Anzahl der Fliegen nimmt zu. Gut, dass wir uns Fliegennetze gekauft haben. Aber das Wandern bei Hitze mit Fliegen lohnt sich. Wir treffen auf Landschaften wie sie schon der australische Maler Hans Heysen (geboren in Hamburg) in seinen Bildern festgehalten hat. Eine Bergkette im Park trägt seinen Namen.

Heysen Range im Morgenlicht

Heysen Range im Morgenlicht

Wir treffen im Park nur auf sehr wenige andere Besucher. Den Campingplatz an den Aroona-Ruinen haben wir ganz für uns allein. Vielleicht auch deswegen treffen wir auf ein Tier, das hier im Park lebt, aber leider bereits sehr selten geworden ist: das Gelbfuß-Felskänguruh.

Gelbfuß Felskänguruh

Gelbfuß Felskänguruh

Nach einer Woche Flinders geht es wieder Richtung Süden.

Ich bin kein Baum!

Das gefährlichste Tier in Australien ist bekanntlich der Koala. Alle wissen das 😉
Nun, es ist bisher tatsächlich das einzige Tier auf unserer Reise, das uns fast zu Nahe gekommen wäre. Und das war so:
Aus den Grampians sind wir wieder nach Süden gefahren in Richtung Küste. Nahe eines kleinen Ortes namens Hotspur gibt es eine schöne Übernachtungsmöglichkeit direkt an einem kleinen Fluss, dem Crawford River. Dort haben wir die Nacht verbracht, ganz allein. Morgens, ich putze gerade die Zähne, gibt Elke mir Zeichen, dass sie unsere Kamera sucht. Sie hat einen Koala entdeckt. Kurze Zeit später höre ich ihn auch. Der kleine Kerl ist auf dem Boden und versucht einen Baum zu erklimmen, den schlaue Leute in ein offene Blechtonne gepflanzt haben. Wahrscheinlich um genau das zu verhindern. Dong, dong, dong. Leider hat die Natur dem Koala nur wenig Hirnmasse mitgegeben. Wiederholt springt der Kleine gegen die Tonne und schafft es tatsächlich fast die Rinde oberhalb der Tonne zu erreichen. Er scheint richtig wütend zu sein, dass es nicht gelingt. Plötzlich lässt er ab und rast davon. Dass ein Koala so schnell über den Boden laufen kann, hätten wir nicht gedacht. Dabei nimmt er abwechselnd beide Vorderpfoten und beide Hinterpfoten zusammen nach vorne, was eine hüpfenden Bewegung ergibt. Ich stehe genau in seiner Schussbahn. Aus seiner Sicht müssen meine Beine wohl wie ein zartes Doppelgehölz aussehen. Mir entfährt der laute Ausruf: „Ich bin kein Baum!“, wobei ich einen Schritt zur Seite springe. Das rettet mich vor den scharfen Krallen des gefährlichsten Tiers Australiens 😉 Augenblicklich erkennt der kleine seinen Irrtum und steuert zielsicher den nächsten – echten – Baum an. Na, jetzt können wir doch noch Fotos machen.

Krallen des Koala: lieber nicht im Bein!

Krallen des Koala: lieber nicht im Bein!

Dem kleinen sitzt der Schreck noch in den Knochen

Dem kleinen sitzt der Schreck noch in den Knochen

Von Hotspur geht es nach Portland, einer kleinen Stadt an der Küste. Hier gehen wir zur Seebärenkolonie am Bridgewater Cape. Aus gut 50 Meter Höhe kann man von den Klippen auf australische und neuseeländische Seebären heruntersehen, die hier auch ihre Jungen zur Welt bringen. Es ist der einzige Platz auf dem australischen Festland.

Australische Seebären

Australische Seebären

Weiterhin besorgen wir uns einen Termin in der Werkstatt, unser Auto braucht den ersten Ölwechsel. Das ist nach 5000km zwar ganz schön früh, unsere Versicherung schreibt das allerdings so vor, damit der Wagen gegen Motorschaden versichert ist. Außerdem ist das so eine Art kleine Inspektion. Nachdem wir fünf Werkstätten abgeklappert haben, schaffen wir es einen Termin für den nächsten Nachmittag zu bekommen. Die meisten Werkstätten sind schon für eine Woche ausgbucht. Wir erfahren, dass der Wagen in „pretty good shape“, also ganz gut in Schuss ist. Allerdings sollten wir demnächst mal die „universal joints“ austauschen. Das sind wohl die Verbindungen an den Kardangelenken der Antriebsachse. Na denn, wieder was auf der Liste 🙁

Dann geht es noch ein letztes Mal zu Aldi. Wir sind jetzt kurz vor der Grenze nach Südaustralien. Dort gibt es kein Aldi mehr. Wir kaufen also nochmal ganz groß ein, wir haben uns schon an die australischen Aldi-Produkte gewöhnt.

Weiterhin sind wir schon seit Tagen dabei unsere Früchte, Kartoffeln und Gemüse aufzuessen. Diese dürfen nicht über die Grenze transportiert werden, es gibt hohe Strafen. Man will die Ausbreitung von Fruchtfliegen und anderen Schädlingen unterbinden. An der Grenze werden wir schließlich nur noch etwas Knoblauch und Honig in den gelben Kasten werfen.

An der Grenze: in die Tonne mit Kartoffeln, Obst, Gemüse, Honig

An der Grenze: in die Tonne mit Kartoffeln, Obst, Gemüse, Honig

Nach Portland besuchen wir kurz den Mount Richmond Nationalpark. Hier gibt es eine kleine Koala-Population. Tatsächlich sehen wir sie bei unserem Rundgang in den Bäumen hängen. Kurz vor dem Ende der kleinen Tour sehen wir neben dem Weg einen Koala über den Boden gehen. Dieser Bursche geht tatsächlich indem er seine Pfoten abwechselnd vorsetzt. Außerdem fühlt er sich durch uns kaum gestört. Er wandert neben dem Weg durch das Gebüsch, wir auf dem Weg. Irgendwann entschließt er sich den Weg zu kreuzen. Elke bleibt wie angewurzelt stehen. Ganz schlecht, auch dieser Koala sieht in Beinen scheinbar nur Bäume. Erst als klar ist, dass der kleine nun gedenkt, Elke gleich zu erklettern, löst sie sich aus ihrer Schockstarre. Nochmal geschafft, der kleine dreht ab und nimmt den nächsten Baum 🙂

Jetzt wird's eng: Elke als Baum

Jetzt wird’s eng: Elke als Baum

Koala wieder da, wo er sein soll

Koala wieder da, wo er sein soll

Grampians

Von der Great Ocean Road sind wir nach Norden abgebogen, in die Grampians. Die Grampians sind ein Gebirge im Binnenland von Victoria. Insgesamt halten wir uns fast eine Woche in der Gegend auf. Wir vermeiden es allerdings in den Grampians selbst zu übernachten. Die Grampians sind ein Nationalpark und unterstehen damit wie alle Nationalparks in Victoria der Verwaltung von Parks Victoria. Leider betreibt Parks Victoria seit diesem Jahr eine aggressive Preispolitik. Alle Aufenthalte müssen vorab gebucht werden und kosten ca. 50% mehr als auf kommerziellen Campingplätzen. Statt warmer Dusche und Stromanschluss gibt es dann keine Dusche und Plumsklo. Da bleiben wir lieber weg. Unser Camps 7 hilft uns hier weiter, ein Verzeichnis kostenloser und kostengünstiger Campingplätze in Australien. Besonders gefallen hat uns der kostenlose Campingplatz am Lake Ratzcastle, hier gibt es sogar richtige Toiletten und eine solar beheizte Dusche.

Camping am Lake Ratzcastle

Camping am Lake Ratzcastle

Die Grampians sind ein ausgesprochenes Wandergebiet. In der zerklüfteten Berglandschaft lassen sich viele nicht allzu hohe Berge erwandern. Auch für Kletterer sind die Berge ein lohnenswertes Ziel. Wir wandern auf Mount Abrupt (827m), The Pinnacle (720m) von Halls Gap, Mt. Stapylton (498m) und um Mount Arapiles herum.

Mount Abrupt

Mount Abrupt

Mount Stapylton

Mount Stapylton

The Pinnacle

The Pinnacle

In den Grampians hatte es noch Anfang des Jahres gebrannt. Einige Wanderwege sind noch immer gesperrt, die Natur muss sich erholen. Es ist trotzdem faszinierend die schwarzen Stämme mit dem frischen, jungen Grün dazwischen zu sehen.

Grampians abgebrannt

Grampians abgebrannt

Great Ocean Road

Von Ballarat geht es zur Küste zur Great Ocean Road. Diese beginnt in Torquay und endet in Allansford. Die Great Ocean Road ist eine der klassischen Touristenattraktionen in Australien. Das geht soweit, dass man hier auf Schildern daran erinnert wird, dass in Australien links gefahren wird. Das ist sonst nicht üblich.

Links fahren!

Links fahren!

Kurz nach Torquay durchfährt man das offizielle Portal der Straße. Als ordentlicher Tourist macht man hier natürlich einen Fotostopp.

Great Ocean Road: hier geht's los

Great Ocean Road: hier geht’s los

Nicht nur die Straße selbst ist interessant, sondern auch die Berge nördlich der Straße, die Otway Ranges. Sie werden durch einen Nationalpark geschützt. Wir machen einen Abstecher zum Lake Elizabeth, einem auf natürliche Weise entstandenen Stausee. Nach starken Regenfällen gab es 1953 einen Erdrutsch, der den See entstehen ließ. Es soll hier Schnabeltiere geben, wir sehen sie jedoch nicht.

Lake Elizabeth

Lake Elizabeth

Südlich der Straße liegt Cape Otway, eine Halbinsel mit vielen Koalas und einem Leuchtturm. Der Eintritt für den Leuchtturm soll 19$ kosten. Nun ja, das schenken wir uns und gehen zum nahen Aussichtspunkt. Von dort kann man den Leuchtturm auch sehen. Die Koalas verlangen auch keinen Eintritt.

Leuchtturm am Kap

Leuchtturm am Kap

Lieblingsbeschäftigung des Koalas: einfach mal abhängen

Lieblingsbeschäftigung des Koalas: einfach mal abhängen

Der touristische Höhepunkt der Straße liegt von Melbourne aus gesehen fast am Ende: die zwölf Apostel. Es sind keine 12 Felsen, das war immer schon ein Marketing-Gag. Zudem hat das Meer in den letzen Jahren noch einiges wegerodiert, so dass man je nach Zählung nur gut ein halbes Dutzend Felsen sieht.

12 Apostel

12 Apostel

Wir unternehmen einige kürzere Wanderungen auf dem GOW, dem Great Ocean Walk. Dieser über 100km lange Wanderweg führt ebenfalls bis an die Apostel. Am Strand kommt man allerdings nur an zwei andere Felsen, die ganz ähnlich aussehen, aber nicht zu den Aposteln gezählt werden: Gog und Magog. Macht aber nix, hier ist weniger los, und für ein teuflisch gutes Foto taugen die beiden auch 😉

Keine Apostel: Gog und Magog

Keine Apostel: Gog und Magog

Rund um Melbourne

Mit unserer Berichterstattung sind wir etwas in Verzug gekommen, es ist wie bei den Rentnern: je mehr Freizeit man hat, desto weniger Zeit hat man 😉

Daher hier der Schnelldurchlauf: von Walhalla sind wir in den Tarra Bulga Nationalpark gefahren. Dort sind wir durch die Regenwaldreste gewandert, die noch erhalten geblieben sind.

Aufgrund des schlechten Wetters haben wir uns dann für Melbourne entschieden. Wir haben etwas außerhalb der Stadt übernachtet und sind dann mit der Bahn in die Stadt gefahren. Melbourne hat keinen so schönen Hafen wie Sydney und auch keine so auffälligen Gebäude wie die Harbour Bridge oder die Oper. Dafür strahlt die Stadt einen ganz anderen Charakter aus. Sie ist einerseits wesentlich asiatischer geprägt, viele Chinesen leben seit den Zeiten des Goldrausches in der Stadt. Andererseits ist die Stadt auch viel europäischer als Sydney. Es gibt große griechische und italienische Gemeinden. Melbourne soll nach Athen und Tessaloniki die meisten griechischen Einwohner haben.

Melbourne bestitzt ein großes Straßenbahnnetz. Hier die kostenlose Ringlinie 35

Melbourne bestitzt ein großes Straßenbahnnetz. Hier die kostenlose Ringlinie 35

Wir besuchen die Stadt insgesamt zwei Mal und laufen durch Chinatown, am Yarra entlang und durch das griechische Viertel. Zwischendurch besuchen wir die Mornington Peninsula, die Port Phillip – die große Bucht vor Melbourne – vom offenen Meer trennt.

Chinatown

Chinatown

In Walhalla sind wir von Beth und John eingeladen worden. Sie wohnen in Mooroolbark, einem Stadtteil von Melbourne. Wir nehmen die Einladung an und bleiben schließlich drei Nächte. Gemeinsam besuchen wir Healsville Sanctuary, einen Tierpark, in dem es nur einheimische, australische Tiere gibt. Es gibt verschiedene Vorführungen mit Schnabeltieren, Tasmanischen Teufeln und australischen Vögeln. Alle sind sehr gut, in der Vogelshow fliegen die Vögel unter freiem Himmel nur knapp über die Köpfe der Zuschauer hinweg.

Cockatoo auf der Flugshow in Healsville

Cockatoo auf der Flugshow in Healsville

Beth und John kümmern sich rührend um uns. Während unserer Zeit bei den beiden holen wir ein bei E-Bay bestelltes Solarpanel (davon später mehr) für unseren kleinen Toyota-Bus bei der Post in Melbourne ab. Leider funktioniert es nicht. Man hätte es wohl zurück schicken müssen. Sehr umständlich für uns, da wir keine feste Adresse haben. Doch John und Sohn Steven sind sofort an der Sache dran. John hat vor seiner Pensionierung über 25 Jahre für Siemens als Ingenieur gearbeitet. Und er ist ein Bastler im besten Sinne. Es gibt wohl kaum etwas, das er nicht reparieren kann. Eines seiner Hobbies ist eine Modellbahnanlage, die ein ganzes Zimmer einnimmt. Aber das ist eine ernsthafte Sache, kein Spielzeug! Hier wird genau nachgebildet, wie man bis in die 70er Jahre in Deutschland Züge gesteuert hat. Man muss also die entsprechenden Fahrstraßen und SIgnalwege schalten, wie dies damals in den Stellwerken gemacht wurde. Die Orte auf der Anlage sind deutsche Fantasienamen, der Ort in den Bergen heißt „Bügelbrett“. Nun, die Unterlage, auf der Schienen und Häuser stehen, sieht tatsächlich so aus!

Hier wird repariert!

Hier wird repariert!

Der Fehler beim Solarpanel ist schnell gefunden. Der Kontakt zwischen dem Laderegler am Panel und dem Ladekabel funktioniert nicht. Die eigentliche Reparatur ist auch schnell vorgenommen, das Kabel wird vernünftig verlötet. Am nächsten Vormittag werden dann noch einige Verbesserungen vorgenommen. Die Kabel werden so umgebaut, dass wir das Panel einfach einstecken können. Außerdem wird noch der Verschluss repariert, John biegt eigens eine Feder dafür zurecht. Und eine kleine Halterung aus Holz für den Transport baut er uns auch noch. Wir wissen gar nicht, was wir sagen sollen! Und während der ganzen Zeit werden wir vorzüglich von Beth bekocht und dürfen auch noch unsere Wäsche waschen! Elke fand das Hähnchen-Geschnetzelte so gut, dass sie sich von Beth das Rezept hat geben lassen. Bei der Abfahrt versprechen wir in Kontakt zu bleiben.

Fitzroy Falls

Nach unserer Abreise aus den Blue Mountains haben wir im Belango State Forrest übernachtet. Ein einfacher, recht einsamer Platz mitten im Wald. In diesem Fall allerdings kein Nationalpark mit Eukalyptuswald, sondern Nutzwald mit Nadelbäumen. Trotzdem schön, und es waren auch wieder Kängurus da. Auf dem Weg zum Campingplatz läuft uns zudem ein Schnabeligel über den Weg.

Schnabeligel oder Echidna

Schnabeligel oder Echidna

Belango State Forrest

Belango State Forrest

Von dort fahren wir zu den Fitzroy Falls. Hier sind wir bereits 1996 bei unserem ersten Australienbesuch gewesen. Die Erinnerung daran kommt aber nur langsam zurück. Damals war das Wetter wesentlich schlechter, bei unserem Besuch am Montag scheint die Sonne. Wir machen den Spaziergang auf dem Eastern Rim und essen anschließend Fish & Chips im zugehörigen Café. Danach geht es zur Bendeela Recreational Area, wo man kostenlos am Kangaroo River übernachten kann. Hinter einem Zaun sehen wir mehrere Wombats, die dort ihre Baue haben.

Fitzroy Falls - wie man sieht, ist es windig

Fitzroy Falls – wie man sieht, ist es windig

In der Nacht von Montag auf Dienstag werden wir von einem kleinen Erbeben geweckt. Dazu seltsame Schabgeräusche unter dem Auto. Nun, wie es sich herausstellt, handelt es sich um einen Wombat, der sich unter dem Auto scheuert. Als wir aussteigen, sucht er schnell das Weite. Er kommt allerdings noch zweimal zurück diese Nacht.

Hier kommen die Wombats bis unter das Auto

Hier kommen die Wombats bis unter das Auto